In Ergänzung zur Berichterstattung des Landeskriminalamtes Niederösterreich zum Wildererfall von Annaberg darf mitgeteilt werden, dass im Wohnhaus und im Bunker des Alois HUBER in Großpriel insgesamt 305 Schusswaffen, zahlreiche Schalldämpfer, optische Geräte und etwa 20 000 Schuss Munition sichergestellt werden konnten.
In mehreren Räumen im Obergeschoss und im Keller, die den bisherigen Ermittlungen zufolge von Besuchern nicht betreten werden durften, wurden 90 Hirschtrophäen, etwa 500 Reh- und 100 Gamstrophäen und eine Vielzahl von Tierpräparaten sichergestellt.
Bis zum jetzigen Zeitpunkt wurden über 200 Schusswaffen und eine Vielzahl von Bildern, Antiquitäten, Trophäen, Präparaten, 4 Motorräder, 21 Kennzeichen und 3 PKW-Anhängern zugeordnet.
Demnach verübte Alois HUBER bereits seit 1994 bis Herbst 2013 insgesamt 91 Straftaten, vorwiegend in Niederösterreich und der Steiermark; es konnten aber auch Einbrüche in Wien, Kärnten und Salzburg nachgewiesen werden. Der bis dato festgestellte Gesamtschaden beträgt ca 10 Millionen Euro.
Davon konnten insgesamt 49 Einbrüche in Jagdhäuser, Jagdschlösser, Schießstätten und ein Wildtiermuseum nachgewiesen werden, wobei der Beschuldigte nach Verübung der Einbruchsdiebstähle 11 Objekte in Brand setzte.
In diesem Zeitraum verübte HUBER auch 14 PKW- und LKW-Einbruchsdiebstähle, 21 Kennzeichendiebstähle und 4 Motorraddiebstähle. Die gestohlenen Kennzeichen verwendete HUBER bei der Durchführung von nachfolgenden Straftaten.
Bei den Opfern der Straftaten handelt es sich zum größten Teil um Jäger, wobei HUBER befreundete Jäger und Jagdkollegen nicht verschont hat und bei zahlreichen Einbrüchen auch undefinierbare Zerstörungshandlungen an den Tag gelegt hat.
Seit Mitte 2000 wilderte der Beschuldigte im niederösterreichischen – steirischen Grenzgebiet etwa 25 Hirsche, wobei bis dato 14 sichergestellte Hirschgeweihe diesen Wilderer-Tatorten eindeutig zugeordnet werden konnten. HUBER erschoss vorwiegend auf Brunft- und Fütterungsplätzen, die in unmittelbarer Nähe zu einer Durchzugsstraße lagen, kapitale Hirsche und trennte diesen in weiterer Folge das Haupt samt Geweih ab.
Die Hälfte der 600 sichergestellten Reh- und Gamstrophäen weist keine Markierung, die auf eine Vorlage bei einer Trophäenschau schließen lässt, auf. Demnach ist davon auszugehen, dass ein Großteil davon ebenfalls gewildert wurde. In diesem Zusammenhang wird angeführt, dass in einer Kühltruhe im Keller des Objektes 29 tiefgefrorene Rehbockhäupter vorgefunden wurden.
Die restlichen Trophäen stammen offensichtlich von Einbruchsdiebstählen. HUBER montierte sämtliche gestohlene Trophäen von den Schildern ab und entfernte auf diesen die Beschriftungen. Zahlreiche – markante – Trophäen konnten trotzdem zugeordnet und den Geschädigten ausgefolgt werden.
Betreffend des bis dato nicht zugeordneten Diebsgutes werden Fotos auf der Homepage des Bundeskriminalamtes www.bundeskriminalamt.at unter der Rubrik „Fahndungen“ – „Wilderer von Annaberg“, veröffentlicht.
Sollten Geschädigte ihr Eigentum wiedererkennen, wird um Kontaktaufnahme mit dem Landeskriminalamtes NÖ per Mail oder telefonisch beim Dauerdienst unter 059 133 30 3333, wie auf der Fahndungsseite angeführt, ersucht.
Quelle: LPD NÖ