Drei slowakische Staatsbürger im Alter von 19, 22 und 34 Jahren, Mitglieder einer Schlepperorganisation, führten am 9. Juli 2014 im gemeinsamen Zusammenwirken die Schleppung von insgesamt 11 Personen von der Slowakei nach Österreich durch. Dabei verwendeten sie zwei Fahrzeuge mit slowakischen Kennzeichen.
Im Schlepperfahrzeug, das vom 34-jährigen Beschuldigten gelenkt wurde, wurden 8 afghanische Staatsbürger, davon 3 Kleinkinder (2 bis 6 Jahre), und 3 syrische Staatsbürger aus der Slowakei über den Grenzübergang Kittsee illegal nach Österreich und weiter nach Wien 2. transportiert. Im Laderaum des Kleintransporters waren für den Transport die Sitzbänke ausgebaut.
Im Vorausfahrzeug fuhren der 22-Jährige, offensichtlich der Auftraggeber und vermutlicher Verbindungsmann zur Schlepperorganisation, sowie der 19-Jährige als Beifahrer. Die Vorausfahrt diente offenbar Aufpasserzwecken für die Schlepperfahrt.
Die Beschuldigten konnten von Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Einsatzbereich Menschenhandel, Observation sowie der Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität, am 9. Juli 2014, gegen 21.45 Uhr, in Wien 2. auf frischer Tat betreten und festgenommen werden.
Die drei Verdächtigen sind teilweise geständig. Die Erhebungen ergaben, dass sie seit Mai 2014 mindestens 8 Schleppungen durchgeführt haben, wobei pro Schlepperfahrt bis zu 20 Migranten illegal nach Österreich transportiert worden seien.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand der Beamten des Landeskriminalamtes Niederösterreich, Einsatzbereich Menschenhandel, sind die Beschuldigten
Mitglieder einer Schlepperorganisation, welche aus der Ostslowakei Schleppertransporte organisiert und durchführt. Die Organisation ist somit innerhalb von etwa 2 Monaten für die Schleppung von mindestens 160 Illegalen aus der Slowakei nach Österreich verantwortlich.
Die Schlepperfahrten wurden unter menschenunwürdigen, teilweise auch unter lebensbedrohenden Umständen durchgeführt, insbesondere deshalb, weil im Schlepperfahrzeug keinerlei Sitze und Sicherungseinrichtungen vorhanden waren. Auf dem kleinen Laderaum des Kleintransporters wurden bei den Schleppungen auf engstem Raum bis zu 20 Menschen, darunter auch Kleinkinder (2 bis 6 Jahre), über eine Wegstrecke von über 600 Straßenkilometer transportiert.
Die bei der Tatausführung verwendeten Kfz, sowie die als Tatmittel verwendeten Mobiltelefone der Beschuldigten und ein Bargeldbetrag, welcher vermutlich Erlös der Schleppungen ist, wurden sichergestellt.
Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ordnete die Einlieferung der Beschuldigten in die Justizanstalt Eisenstadt an.