Greenpeace: “Palmöl kostet Leben”

Greenpeace-AktivistInnen machen österreichweit für Regenwald mobil
Wanderausstellung wirft Licht auf dunkle Machenschaften der Palmöl-Industrie

Wien – Mit einem 20 Quadratmeter großen Banner in Form eines Tigerkopfes und einer interaktiven Ausstellung machen Greenpeace-AktivistInnen derzeit in Wien für den Schutz des indonesischen Regenwaldes mobil. “Palmöl kostest Leben” steht auf einem der Greenpeace-Banner geschrieben.

Nirgendwo auf der Welt wird mehr Wald gerodet, als in Indonesien – ein Großteil davon für die Produktion von Palmöl, das auch in österreichischen Supermarktregalen landet. Im südostasiatischen Inselstaat kommt es dafür zu Landraub und Vertreibung der lokalen Gemeinden, Pflanzen und Tiere werden ausgerottet und der Klimawandel vorangetrieben.

Palmöl ist das meist verwendete Pflanzenöl weltweit. Es steckt in unzähligen Nahrungs- und Hygieneartikel. “Ob in Chips, Schokolade, Shampoo oder Waschmittel – Palmöl ist mittlerweile omnipräsent in Alltagsprodukten, da es einfacher in der Handhabung und billiger in der Produktion ist. Doch der Preis für die Umwelt ist immens“, so Lukas Meus, Greenpeace-Sprecher in Österreich.

Jährlich wird für Palmöl-Plantagen in Indonesien eine Fläche gerodet, die mit rund 150.000 Hektar etwa 200.000 Fußballfeldern entspricht. Tendenz steigend. Noch bieten die indonesischen Inseln Lebensraum für etwa 10 bis 15 Prozent aller bekannten Tier- und Pflanzenarten, doch bedrohte Tierarten wie Orang-Utans, Elefanten und Java-Nashörner kämpfen aufgrund des schwindenden Lebensraums ums Überleben.

Vor allem für den Sumatra-Tiger wird der Lebensraum immer knapper: Nur noch rund 400 der Wildkatzen streifen durch die hiesigen Regenwälder und werden von Palmöl-Plantagen immer weiter verdrängt“, so Meus.

Greenpeace kampagnisiert weltweit, um die letzten Regenwälder vor der Palmöl-Industrie zu schützen und palmölverarbeitende Unternehmen zum Umdenken zu bewegen. “Die Ölpalme kann wie jede andere Pflanze nach Kriterien der ökologischen Landwirtschaft angebaut werden, ohne dafür weiteren Regenwald abzuholzen. Regenwaldfreundliches Palmöl ist also möglich“, so Meus und ist überzeugt: “Wir müssen groß Palmöl-Abnehmer in die Pflicht nehmen, diese können den Markt ändern und sich für die Produktion nachhaltigen Palmöls einsetzen.

Über eine von Greenpeace initiierte Petition zum Schutz des indonesischen Regenwaldes fordern KonsumentInnen weltweit regenwaldfreundliches Palmöl. Prominente Unterstützung kommt von Schauspielern wie Joaquin Phoenix, Gillian Anderson oder Marion Cotillard. “Weltweit konnten wir bereits große Konzerne und Palmöl-Abnehmer wie Ferrero und Colgate zum Umdenken bewegen – weitere müssen folgen“, so Meus.

Greenpeace-AktivistInnen sind für den Schutz des indonesischen Regenwaldes bis Ende August in Österreich unterwegs. Mit der Wanderausstellung möchten sie Bewusstsein schaffen und möglichst viele Unterstützer mit der Petition zum Schutz des indonesischen Regenwaldes erreichen. Mehr Informationen und die Petition unter: www.greenpeace.at/tiger