OeKB Geschäftsklima-Index: Stimmung in Mittelosteuropa neuerlich verbessert

Wien (pts012/02.09.2015/11:00) – OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa steigt im August zum zweiten Mal in Folge, Direktinvestoren bleiben bei Erweiterungsinvestitionen weiterhin abwartend

Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) klettert im August 2015 um 0,8 Punkte auf 85,7 (Basisjahr 2007=100), nachdem bereits im Mai ein Anstieg um 2,3 Punkte zu verzeichnen war. Diese neuerliche Stimmungsaufhellung ist auf die verbesserten Geschäftserwartungen der Direktinvestoren in MOE zurückzuführen. Mit der aktuellen Geschäftslage zeigen sich die befragten Unternehmen unverändert zufrieden.

Die Konjunktur wird in der Gesamtregion Mittelosteuropa in den nächsten zwölf Monaten etwas an Fahrt gewinnen (Konjunkturindex plus 1,5 Punkte auf 84,1), wenn auch nicht in allen betrachteten Ländern. Hinsichtlich der Bereitschaft der Direktinvestoren, bestehende Unternehmensbeteiligungen in MOE auszubauen, gibt es seit Mai keine Veränderung: 76 % der MOE-Betriebe sollen unverändert beibehalten werden. Das macht deutlich, dass die Zeichen nach wie vor auf Konsolidierung stehen. Für weitere 16 % der Betriebe ist eine Erweiterung geplant, 9 % sollen verkleinert werden.

Gutes Geschäftsklima in Polen, Tschechien und Rumänien

Die Ergebnisse auf Länderebene zeigen, dass im August das beste Geschäftsklima in Polen, Tschechien und Rumänien herrscht. Hier sind die Direktinvestoren mit der aktuellen Geschäftssituation zufrieden und blicken auch zuversichtlich ins kommende Halbjahr. Dementsprechend aktiv wird in diesen Ländern am Ausbau der Präsenz gearbeitet. Von den bestehenden Standorten sollen demnächst zwischen 19 % (Tschechien) und 28 % (Polen) ausgebaut werden. Was die Konjunkturentwicklung dieser drei Länder betrifft, so hat der entsprechende Index für Rumänien seit Mai stark angezogen (+3,6 Punkte auf 83,9). Für Polen und Tschechien sind die Wirtschaftserwartungen ebenfalls sehr positiv.

Ukraine und Russland in der Rezession

Weiterhin pessimistisch, wenn auch etwas weniger als noch im Frühjahr, bleiben die Einschätzungen und Erwartungen der Direktinvestitionen für Russland und die Ukraine. Beide Länder stecken derzeit in einer Rezession, aus der sie laut aktuellem Erhebungsergebnis bis Mitte 2016 nicht herauskommen werden. Dementsprechend schwierig gestaltet sich – insbesondere in der Ukraine – die Performance der Unternehmensbeteiligungen. Der Geschäftsklima-Index erreicht hier im August nur mehr einen Wert von 65,5 und in Russland von 71,6. Im Vergleich dazu Polen hat als Spitzenreiter einen Indexwert von 92,4.

Bei den Investitionsstrategien unterscheiden die Direktinvestoren klar zwischen den beiden Standorten: Während sie an Russland trotz der aktuellen Schwierigkeiten weiterhin festhalten, hat die Ukraine als Investitionsland nachhaltig an Attraktivität verloren. 17 % der Beteiligungen sollen abgebaut bzw. geschlossen werden, das ist im Ländervergleich der höchste Wert.

Stimmungsaufhellung im Finanzdienstleistungssektor

Im August bewerten sowohl die Banken als auch die Versicherungen das Geschäftsklima in Mittelosteuropa positiver als im Mai. Der jeweilige Geschäftsklima-Index steigt um 2,6 Punkte auf 84,4 (Banken) bzw. um 1,8 Punkte auf 81,3 (Versicherungen). Was die aktuelle Geschäftslage anbelangt, so sind die Versicherungen von allen Branchen am zufriedensten. Beim Blick ins nächste Halbjahr stechen allerdings die Banken hervor: Sie sind sehr optimistisch und erwarten für 31 % der Bankentöchter eine bessere Performance.

Bei den Erweiterungsinvestitionen gibt es innerhalb des Finanzdienstleistungssektors Divergenzen: Die Versicherungen messen einer breiten regionalen Verankerung nach wie vor große Bedeutung bei und planen für 17 % der Beteiligungen einen Ausbau. Für nur 3 % der Betriebe vor Ort wird eine Reduktion der Präsenz ins Auge gefasst. Im Bankensektor stehen zwar für 10 % der Töchter Erweiterungen auf der Agenda, allerdings ist für 17 % der MOE-Beteiligungen eine Verkleinerung bzw. Schließung vorgesehen.

Druckfähige Grafik des OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa: http://www.oekb.at/de/osn/DownloadCenter/unternehmen/OeKB-Infografik-GKI-III-2015.pdf Quelle: OeKB RAI/Research Services

Über den OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) basiert auf vierteljährlichen Primärerhebungen unter rund 400 Entscheidungsträgern von MOE-Headquarters mit Sitz in Österreich, die zu rund 1.900 ihrer Unternehmensbeteiligungen in Mittelosteuropa befragt werden. Erhoben werden die Einschätzungen der Direktinvestoren zur aktuellen Geschäftslage sowie deren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbeteiligungen vor Ort (Geschäftsklima), Expansions- und Investitionsstrategien der Unternehmen in MOE, Beurteilungen der Standortqualität Österreichs als Brückenkopf für das Mittelosteuropa-Geschäft und schließlich Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in der Region.

Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa bietet differenzierte Analysen nach Ländern, Branchen und Unternehmensgrößen. Als Ergebnis stehen der Wirtschaft Frühindikatoren zur Verfügung, die praxisnahe Aussagen und Prognosen unter anderem über den Geschäftserfolg von Direktinvestoren in einzelnen Ländern Mittelosteuropas und in der Gesamtregion ermöglichen.

Über die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) Die Oesterreichische Kontrollbank Aktiengesellschaft (OeKB) ist Österreichs zentraler Finanz- und Informationsdienstleister für Exportwirtschaft und Kapitalmarkt. Ihre speziellen Services stärken den Standort Österreich und unterstützen die Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die vielfältigen Dienstleistungen stehen Unternehmen und Finanzinstitutionen sowie Einrichtungen der Republik Österreich zur Verfügung. Die OeKB handelt sektorübergreifend, zentral, neutral und in Übereinstimmung mit ihrer Nachhaltigkeitspolitik. Das 1946 gegründete Spezialinstitut steht im Eigentum von Kommerzbanken mit Sitz in Österreich. http://www.oekb.at

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