Wien (pts011/05.11.2015/10:00) – Rund 100 Fachleute aus den Bereichen Lebensmittelindustrie, Automation, Robotik, Forschung sowie Informationstechnologie nahmen an dieser Veranstaltung teil und diskutierten in einer offenen und kommunikativen Atmosphäre über neueste Trends, Entwicklungen sowie Forschungsergebnisse.
Das vorrangige Ziel der Tagung AiL 2015 stellt die Förderung des Meinungsaustausches sowie die gemeinsame Entwicklung von Trends im Bereich von spezifischen Automatisierungslösungen sowie im Bereich der Lebensmitteltechnologien dar.
Hier Auszüge aus den Vorträgen:
Thomas Gratzer, Produktionsleiter Josef Manner & Comp. AG: Eröffnungsvortrag Lerne die Welt deines Kunden kennen. Um eine echte Partnerschaft zu erreichen, kenne seine Probleme und versuche, ihm Hilfestellung zu geben, indem du ihm bei der Lösung seiner Themen unterstützt. Dazu ist es notwendig, sich in seine Prozesse hineinzubegeben und aktiv vor Ort an der Linie sich mit Rüstung, Reinigung und Wartung zu beschäftigen. Letztendlich reicht es nicht, eine Maschine nach der Abnahme zu übergeben, was zählt, ist die Performance des Lieferanten nach erfolgter Übernahme. Wartung und Instandhaltung beginnt somit beim Kauf einer Maschine.
Udo Seiffert, Fraunhofer IFF Magdeburg: “Online Qualitätssicherung in der Lebensmittelindustrie durch hyperspektrale Sensorik” Die Wahl geeigneter Datenaufnahmeverfahren erfolgt dediziert in Abhängigkeit der zu bestimmenden Stoffe (Qualitätsparameter) bzw. des dahinterliegenden Produktionsprozesses. In diese können neue Lösungen direkt integriert werden. Durch die Verwendung problemspezifischer Messtechnik, kombiniert mit mathematischer Datenverarbeitung, die bei Bedarf um Methoden des maschinellen Lernens erweitert wird, kann eine sensitive Messung komplexer Qualitätsmuster erreicht werden. Derartige Systeme wurden und werden gegenwärtig von uns in enger Zusammenarbeit mit Industriekunden in verschiedenen Bereichen der Lebensmittelproduktion, zum Beispiel bei Grundnahrungsmitteln und Genussmitteln, entwickelt.
David Kittl, Stäubli GmbH: “Industrieroboterlösungen erhöhen und sichern Lebensmittelqualität” Robotertechnik trägt bei Automatisierungen im Food-Bereich zur Erhöhung & Sicherung der Lebensmittelqualität bei. Die Anforderungen an ein Robotersystem bzw. eine komplette Roboterbaureihe für die Lebensmittelindustrie, sind hinsichtlich Food-Standards/Hygieneanforderungen/Reinigungsvorschriften sowie Verfügbarkeit und Performance besonders herausfordernd. Ein Einsatz eines Roboters unter diesen Umgebungsbedingungen ist nur durch gezielte Maßnahmen und Verwendung spezifischer Technologien erzielbar. Mit H1 Food Oil Option für das gesamte Roboter-Portfolio als auch die spezielle HE-Version (Feuchtraumausführung) für Knickarm- und FastPicker-Mechaniken, können diese Anforderungen erfüllt werden und auch die Verarbeitung von offenen Lebensmitteln roboterautomatisiert umgesetzt werden. Unser Vortrag gewährt einen Einblick in jene Branchenlösungen, für die die Verwendung dieser besonderen Technologien Grundvoraussetzung sind.
Johannes Schramm, SMC Pneumatik GmbH: “Energieeffizienz in der Lebensmittelproduktion” Investitionskosten wird oft mehr Aufmerksamkeit geschenkt als langfristigen Betriebskosten – dabei ist besonders hier umfangreiches Einsparungspotential vorhanden. SMC zeigt konkrete Maßnahmen zur Optimierung welche nicht nur laufenden Ausgaben verringern, sondern auch Effizienz, Zuverlässigkeit und Produktivität der Anlagen erheblich steigern können.
Sven Knoll, BIONI SYSTEM: “Dauerhafter Schutz gegen Schimmelpilze und Bakterien in der Lebensmittelindustrie” BIONI SYSTEM steht für die sichere, schnelle, effiziente, umweltfreundliche und nachhaltige Behandlung von besonders beanspruchten Oberflächen in Form von Schimmel-, Bakterien- oder Keimbefall. Die einzelnen System-Komponenten wurden gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Chemische Technologie entwickelt und in über 400 Projekten erfolgreich angewendet.
Carl Walenzik, ANTEWA GmbH: “Minimieren der Produktverluste beim Abfüllen feinstkörniger Lebensmittel” Beim Abfüllen von feinstkörnigen Lebensmittel werden feinste Partikel aufgewirbelt, die einerseits die Abfüllanlage verunreinigen, andererseits zu Produktverlusten führen. Dies führt zu erhöhten Kosten für die Wartung der Anlage. Hinzu kommen die Produktverluste, die in einer Woche je Abfülleinheit deutlich mehr als 3.000 kg betragen können. In Abhängigkeit vom Produkt führt das zu einem Mindererlös von mehreren Tausend Euro.
Martin Kurz, Balluff GmbH: “Klassische und innovative Lösungen der Füllstandserfassung in der Lebensmittelindustrie” Die Füllstandsanwendung entscheidet über das Sensorprinzip In der Lebensmittelindustrie sind die Anforderungen an die Sensorik zur Füllstandserfassung vielfältig. Bei vielen Anwendungen steht die Hygiene im Vordergrund, bei anderen Anwendungen (wie z.B. in der Kühltechnik) sind Umgebungstemperaturen und wirtschaftliche Aspekte wichtiger. Bei schnellen Prozessen (wie z.B. in der Abfülltechnik) ist sehr oft die Messwertrate wichtig, um präzise Ergebnisse zu erreichen. In Lagertanks wiederum ist ein wichtiger Aspekt die maximal messbare Füllhöhe, welche oft deutlich über 10m betragen soll. Da es nicht das universelle Sensorprinzip gibt, um alle genannten Anforderungen zu erfüllen, ist es wichtig, die verschiedenen Lösungsansätze zu kennen und zu verstehen und so das optimale Konzept für die Anwendung zu finden. Der Vortrag beschreibt die Eigenschaften der Sensorprinzipien, die Erfassungsarten (kontinuierlich bzw. Grenzstand) sowie die Signalausprägungen und zeigt deren Vorteile auf. Die Optimierung der vorhandenen Systeme, in Verbindung mit dem intelligenten Einbinden bekannter Technik, führt zu einer deutlichen Reduktion des Verlustes. Bei den bisher ausgeführten Anlagen liegt der Return of Investment unter sechs Monaten.
Die Tagung AiL 2016 – Automatisierung in der Lebensmittelindustrie fand am 20. Oktober 2016 in Wien statt. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit der Plattform Automatisierungstechnik und der Centauro GmbH organisiert. Detaillierte Informationen zur Anmeldemöglichkeit von Vorträgen oder zur Reservierung eines Ausstellerplatzes sind auf der Veranstaltungsseite abrufbar.
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Aussender: Centauro GmbH Ansprechpartner: Viktorio Malisa E-Mail: malisa@centauro.at Website: www.centauro.at