St. Pölten (pts010/23.12.2015/15:30) – Mit der heute bekannt gewordenen Verordnung für die neuen Ökostrom-Einspeisetarife für die nächsten zwei Jahre zeigt die Politik ihr wahres Gesicht, was erneuerbare Energien betrifft. “Die rund um Paris neu angekündigten Zielsetzungen für eine 100 %-ige erneuerbare Stromversorgung waren reine Sonntagsreden”, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft, enttäuscht und setzt fort: “Zwischen Reden und Handeln besteht in der österreichischen Politik offenbar eine Riesendiskrepanz. Fakt ist, dass mit dieser Verordnung der Anfang einer neuen Windkraftflaute eingeläutet wurde.”
Die soeben verordneten Ökostrom-Einspeisetarife für die kommenden zwei Jahre werfen einen dunklen Schatten auf die Windenergie. Für die Windkraft sieht die Verordnung 9,04 Cent/kWh für 2016 und 8,95 Cent/kWh für das Jahr 2017 vor, was einen Abschlag von 2,48 % bedeutet. Angesichts einer in den Gutachten zugestandenen Eigenkapitalverzinsung von 6 % ist dies eine dramatische Reduktion. “Kaum ist Paris vorbei, sind offenbar alle Zielsetzungen, die Politiker für Österreich ausgegeben haben, vergessen”, bemerkt Moidl enttäuscht und ergänzt: “Damit ist das Signal an die Windbranche sehr deutlich ausgefallen, dass die Politik nicht auf sauberen Strom aus Windkraft setzt.”
Bevölkerung will Windenergie – Politik entscheidet dagegen Regelrecht unverständlich ist diese Verordnung auch dann, wenn man auf die große Anzahl der bereits bewilligten Projekte schaut. Die Politik entscheidet sich mit dieser Verordnung gegen die Windenergie. “Die Situation ist durch die verzerrten Strommarktbedingungen schon schwierig genug, dass gerade jene Politiker, die noch vor kurzem lautstark neue Zielsetzungen verkündet haben, jetzt jene sind, die bei der Windenergie zurückschrauben, ist enttäuschend. Dabei haben wir in Österreich gut 200 Windräder fix und fertig bewilligt, die jederzeit gebaut werden könnten, wenn die Rahmenbedingungen verbessert werden. Anstatt loszustarten, bremst man jedoch. So sind 100 % erneuerbare Stromversorgung nicht zu erreichen”, so Moidl abschließend.
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