Klosterneuburg (pts005/10.12.2015/08:00) – Die Idee der Foodcoop (Einkaufsgemeinschaft für Lebensmittel) erfreut sich auch in Österreich wachsender Beliebtheit: Es existieren derzeit rund 20 solche Gemeinschaften in Wien und noch einmal so viele im übrigen Österreich. Nun verbinden die beiden Jungunternehmerinnen Mag. Marta Cociancig und Mag. Dalida Horvat diesen Ansatz in ihrem Bio-Mitgliederladen in Klosterneuburg auf neuartige Weise mit dem bekannten Konzept des Lebensmittelgeschäfts. “In Deutschland gibt es bereits ähnliche Geschäfte, in Österreich sind wir aber die Ersten mit dieser Idee. Der große Unterschied zum normalen Geschäft ist unsere transparente Preisgestaltung mit zwei unterschiedlichen Preisen für jedes Produkt”, umreißt Marta Cociancig das Konzept.
Mitglieder haben Einfluss auf das Sortiment
Kredenz.me ist ein Mitgliederladen sowie ein “Fairwertungscafé” in einem Ziegelgewölbe in Klosterneuburg und wird ähnlich wie ein normales Geschäft geführt. Hier findet man derzeit vor allem Lebensmittel sowie einige Kosmetika und Reinigungsmittel aus Österreich. “Unser Sortiment wächst mit den Wünschen unserer Mitglieder, wobei wir eindeutig auf Qualität und nicht auf Quantität setzen. Wir bevorzugen regionale und biologische Produkte und kaufen so weit möglich direkt beim Erzeuger ein”, so Dalida Horvat.
Das “Fairwertungscafé” dient als gemütliche Oase der Ruhe, um eine Tasse Kaffee oder ein Stück selbstgemachten Kuchen zu essen. Um alle Rohmaterialien bestmöglich zu nutzen, wird darüber hinaus täglich aus dem aktuellen Angebot ein Mittagessen zum Mitnehmen gekocht. “Wir verarbeiten nur jene Zutaten, die wir gerade im Angebot haben. Wir kochen nur vegetarische Gerichte und es hat sich inzwischen schon ein ungefährer Speiseplan entwickelt, der die Wünsche unserer KundInnen spiegelt”, erläutert Cociancig.
Mitglieder kaufen billiger
Im Kredenz.me gilt der Grundsatz der Transparenz: “Jedes Mitglied soll nachvollziehen können, wie einerseits die Preise zustande kommen, und was andererseits mit ihren Mitgliedsbeiträgen geschieht”, erklärt Horvat. Wie schon erwähnt besteht der große Unterschied zu einem normalen Geschäft in der Preisgestaltung: An den Regalen finden sich zwei unterschiedliche Preise, wobei der niedrigere für Mitglieder gilt. Dieser Preis entspricht fast dem Selbstkostenpreis und setzt sich aus dem Einkaufspreis (plus Umsatzsteuer) und einem geringen Prozentsatz (12%) für den Schwund zusammen. Horvat: “Das bedeutet, dass wir an den verkauften Produkten nichts verdienen. Unsere gesamten Kosten und Ausgaben werden über die Mitgliedsbeiträge finanziert.”
Unternehmensgründer als Start-Investor
Das neuartige Konzept hat auch den mehrfachen Unternehmensgründer Peter Lieber überzeugt, der als Start-Investor bei Kredenz.me eingestiegen ist: “Da wir ganz in der Nähe von Klosterneuburg wohnen und hier einkaufen, bin ich früh auf das Projekt aufmerksam geworden und wollte es gleich unterstützen. Das Konzept sichert die Interaktion mit den Mitgliedern, ist nachhaltig und fördert die regionale Wirtschaft. Damit verwirklicht kredenz.me viele positive Kriterien, um unser Nahversorgungssystem umwelt- und menschenfreundlich umzugestalten.”
Am bestehenden Standort lässt sich die Mitgliederanzahl noch auf etwa 200 steigern, dann wird das verfügbare Ziegelgewölbe zu klein. “Wir haben derzeit noch genug Potential zum Wachstum und werden uns beizeiten um neue Räumlichkeiten umsehen, wenn die Mitgliederanzahl weiter so dynamisch wächst”, so Cociancig. Inzwischen sind sogar schon erste Kunden aus Wien in der Mitgliedsliste zu finden, was die Wachstumsfantasien natürlich anregt.
Das Geschäftsmodell von Kredenz.me Die Ladenbetreiber arbeiten als Kollektiv und führen den Mitgliederladen. Sie mieten und gestalten einen geeigneten Raum, kaufen die benötigten Waren und sorgen dafür, dass die Wünsche der Mitglieder soweit wie möglich berücksichtigt werden. Die Mitglieder ermöglichen einen solchen Laden durch die Bezahlung monatlicher Beiträge, die eine regelmäßige, gut kalkulierbare finanzielle Grundlage bilden. Diese Beiträge werden für die Bezahlung der laufenden Kosten (Miete, Strom, Reparaturen, Heizung, etc.), für die Warenbeschaffung sowie für die Deckung des Gehalts der Ladenbetreiber verwendet. Die Kaution von 50 Eur pro Erwachsenem dient zur Finanzierung der Ladenausstattung und zur Vorfinanzierung der Lebensmittel und wird beim Austritt zurück erstattet.
Kredenz.me Wienerstraße 102 3420 Klosterneuburg Web: http://kredenz.me
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