Wien (pts007/12.01.2016/10:00) – Umfassende und komplexe Projekte, wie es Bauvorhaben nun einmal sind, erfordern ein konstruktives Zusammenspiel aller Beteiligten. “Kooperative Kommunikation” ist dabei von Anbeginn an gefragt. Bauverträge regeln daher die Rechte und Pflichten zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Eine wichtige und mitunter heftig diskutierte Materie sind dabei die Prüf- und Warnpflichten – ein Thema, das immer wieder zu Spannungen zwischen den Projektpartnern führt.
Klarheit in diesen Fragen bringt das im Verlag von Austrian Standards in 2. und aktualisierter Auflage erschienene Buch “Prüf- und Warnpflicht beim Bauvertrag gemäß ÖNORM B 2110 – Von der Ausschreibung bis zur Übernahme”. Autoren sind Dr. Hans Gölles, Sachverständiger und Berater in Bauvertragsfragen, sowie FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Doris Link, u. a. Leiterin des Departments Bautechnik an der Fachhochschule Campus Wien. Diese höchst komplexe Thematik haben sie nicht nur für Bauwirtschaftler und Baujuristen, sondern für alle, die im täglichen Baugeschehen Probleme in diesem Bereich zu lösen haben, umfassend aufbereitet.
Fundierte Informationen gibt es dabei zu grundlegenden Fragen; etwa: – Inwieweit trifft den Auftragnehmer eine Warnpflicht? – Wann ist er von der Warnpflicht befreit? – Inwieweit trifft beide Seiten (Auftraggeber und Auftragnehmer) während der Ausschreibungs- bzw. der Angebotsphase eine vorvertragliche Hinweispflicht? – Wann bedeuten Mängel in den Ausschreibungsunterlagen, dass das Bau-Soll (die vertraglich geschuldete Leistung) unzureichend beschrieben ist, sodass eine Warnung während der Ausführung bewirkt, dass der Auftragnehmer einen Zusatzauftrag mit einem fortgeschriebenen Bau-Soll lukrieren kann?
Versäumnis ist Risiko
“Versäumte Warnung”, so stellen die Autoren fest, “ist ein Risiko des Auftragnehmers, nämlich Entgeltverlust, Gewährleistung und Schadenersatz.” Als Kehrseite dieses Risikos sehen sie “die Chance des Auftragnehmers, seine Bedenken mit Vorschlägen zur Verbesserung der Anweisungen oder Beistellungen des Auftraggebers zu verknüpfen, die eine bessere Bauausführung und Zusatzangebote ermöglichen”.
Dieses Buch ist somit ein grundlegendes Nachschlagewerk für Auftraggeber und Auftragnehmer zu den verschiedenen Aspekten der Warnpflicht und zu den Auswirkungen einer richtigen Warnung oder aber den Folgen einer unterlassenen Warnung. Es vermittelt dem Baupraktiker übersichtlich, wie weit seine Aufklärungs- bzw. Prüf- und Warnpflicht reicht. Musterbriefe, die einfach den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden können, erleichtern die praktische Umsetzung der Warn- und Prüfpflichten.
Die Autoren Dr. Hans Gölles, Sachverständiger und Berater in Bauvertragsfragen, zahlreiche Fachpublikationen zu Bauvertragsverfahren und zum Claim-Management bei Bauaufträgen. FH-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Doris Link, Leiterin des Departments Bautechnik an der Fachhochschule Campus Wien und geschäftsführende Gesellschafterin der bauwirtschaftlichen Beratungsunternehmen ECC-Bauprozessmanagement GmbH.
Bibliografie: Hans Gölles/Doris Link: Prüf- und Warnpflicht beim Bauvertrag gemäß ÖNORM B 2110 – Von der Ausschreibung bis zur Übernahme; 2. aktualisierte Auflage, Wien 2015; 195 Seiten. Buch: ISBN 978-3-85402-311-1; Preis: EUR 69,00 E-Book: ISBN 978-3-85402-312-8; Preis: EUR 54,16 (Preise zzgl. USt.) Erhältlich unter: https://bit.ly/GoellesLink
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Aussender: Austrian Standards Institute – Österreichisches Normungsinstitut Ansprechpartner: Dr. Johannes Stern Tel.: +43 1 21300-317 E-Mail: j.stern@austrian-standards.at Website: www.austrian-standards.at