Wien (pts019/01.06.2016/10:00) – Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) steigt in der Mai-Erhebung 2016 um 1,1 Punkte auf einen Wert von 86,0 (Basisjahr 2007=100). Tschechien weist im Ländervergleich derzeit das beste Geschäftsklima auf, Russland nach wie vor das schlechteste. Allerdings gibt die Einschätzung der Direktinvestoren Anlass zur Hoffnung auf eine langsam einsetzende Erholung der Wirtschaft Russlands. Auf Branchenebene profitiert der Handel von der konjunkturellen Erholung in der Region. Die Energie- und Wasserversorger in der Region blicken erstmals seit langem wieder positiver in die Zukunft.
Druckfähige Grafik des OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa: http://www.oekb.at/de/osn/DownloadCenter/research-services/OeKB-Infografik-GKI-II-2016.pdf Quelle: OeKB RAI/Research Services
Russland stabilisiert sich auf niedrigem Niveau
Nachdem sich das Geschäftsklima in Russland in den vergangenen zwei Quartalen dramatisch verschlechtert hatte, geben die Ergebnisse der aktuellen Erhebung Anlass zur Hoffnung auf eine Stabilisierung, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Direktinvestoren sind in Bezug auf die aktuelle Geschäftslage ihrer Russland-Beteiligungen weniger pessimistisch als noch vor drei Monaten, allerdings überwiegt nach wie vor die Anzahl jener, die eine schlechte Performance ihrer Beteiligung in Russland sehen.
Anders ist die Lage bei den Erwartungen für die kommenden sechs Monate: Hier wird – erstmals seit drei Erhebungen – für eine knappe Mehrzahl der Niederlassungen von einer Verbesserung der zukünftigen Entwicklung ausgegangen. Dies dürfte ein Anzeichen dafür sein, dass eine Erholung gegen Ende des Jahres einsetzen wird. Ähnlich sieht der IWF die Lage, der in seinem jüngsten Bericht die Prognose leicht nach oben revidiert hat und 2017 von einem Wachstum der russischen Wirtschaft ausgeht.
Energie- und Wasserversorgungswirtschaft verbessert sich signifikant
Die Energie- und Wasserversorger in Mittelosteuropa revidieren im Mai sowohl die Einschätzung der aktuellen Situation als auch die Erwartungen für das kommende Halbjahr nach oben. Die Branche, die in den vergangenen Jahren oftmals das Schlusslicht des Branchenrankings in Bezug auf das Geschäftsklima bildete, erholt sich somit wieder. Der Geschäftsklima-Index für diese Branche steigt um 4,5 Punkte auf einen Wert von 81,7 und liegt damit rund 2 Punkte über dem langjährigen Durchschnitt. Gegenüber der Erhebung im März hat sich die Bewertung der aktuellen Lage der Beteiligungen maßgeblich verbessert. Auch die Einschätzung der Geschäftsentwicklung für die kommenden Monate trägt positiv zur Aufhellung des Klimas in der Energie- und Wasserversorgungswirtschaft bei. Die Rückzugstendenzen der Branche aus der Region, die seit Anfang 2013 zu beobachten sind, halten allerdings weiter an: Für die Mehrzahl der Betriebe vor Ort geben die Befragten an, die Investitionsbestände in der Region verkleinern zu wollen.
Handel profitiert von der konjunkturellen Entwicklung in der Region
Die Handelsbranche profitiert von der konsumgetriebenen Erholung der Wirtschaft in Mittelosteuropa. Der Geschäftsklima-Index für diese Branche steigt um 2,3 Punkte auf einen Wert von 87,0 und erreicht damit den langjährigen Durchschnitt (2007 – 2016). Diese Entwicklung fußt vor allem auf der Verbesserung der Geschäftsperspektiven für das kommende Halbjahr, die Direktinvestoren melden aber auch einen zufriedenstellenderen aktuellen Geschäftsgang.
Über den OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa (MOE) basiert auf vierteljährlichen Primärerhebungen unter rund 400 Entscheidungsträgern von MOE-Headquarters mit Sitz in Österreich, die zu rund 1.900 ihrer Unternehmensbeteiligungen in Mittelosteuropa befragt werden. Erhoben werden die Einschätzungen der Direktinvestoren zur aktuellen Geschäftslage sowie deren Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung in den Unternehmensbeteiligungen vor Ort (Geschäftsklima), Expansions- und Investitionsstrategien der Unternehmen in MOE, Beurteilungen der Standortqualität Österreichs als Brückenkopf für das Mittelosteuropa-Geschäft und schließlich Einschätzungen zur allgemeinen Wirtschaftsentwicklung in der Region. Der OeKB Geschäftsklima-Index Mittelosteuropa bietet differenzierte Analysen nach Ländern, Branchen und Unternehmensgrößen. Als Ergebnis stehen der Wirtschaft Frühindikatoren zur Verfügung, die praxisnahe Aussagen und Prognosen unter anderem über den Geschäftserfolg von Direktinvestoren in einzelnen Ländern Mittelosteuropas und in der Gesamtregion ermöglichen.
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