ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer Q3/2017

Wien (pts007/13.06.2017/09:00) – Einstellungsbereitschaft fällt zum zweiten Quartal in Folge, bleibt aber verhalten positiv – Beschäftigungsausblick in Kärnten am stärksten – Sektor Bergbau & Rohstoffgewinnung reduziert die Belegschaft – Arbeitgeber in Finanzwesen und Dienstleistungen am optimistischsten

Die Arbeitgeber in Österreich zeigen sich hinsichtlich ihrer Beschäftigungspläne eher zurückhaltend. Der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick für das dritte Quartal 2017 erreicht zwar einen positiven Wert von +2 %. Dieser Indexwert liegt aber drei Prozentpunkte niedriger als im Vorquartal. Im gleichen Quartal 2016 lag er zwei Prozentpunkte höher.

Am stärksten ist die Einstellungsbereitschaft im Sektor Finanzwesen und Dienstleistungen mit saisonbereinigten +11 %. Dies sind Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für das dritte Quartal 2017, für das 751 Arbeitgeber in Österreich befragt wurden.

Die Studienergebnisse finden Sie über diesen Link: https://www.manpower.at/ueber-uns/arbeitsmarktbarometer

Insgesamt blicken Österreichs Arbeitgeber verhalten in das dritte Quartal, einige Branchen stechen aber heraus. Der insgesamt eher zurückhaltende Beschäftigungsausblick erhält einen erheblichen Auftrieb durch die im Jahresvergleich deutlich stärkeren Beschäftigungsaussichten im Finanz- und Dienstleistungssektor (+11 %) sowie im Handel (+9 %). Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet das für die Finanz- und Dienstleistungsunternehmen +9 Prozentpunkte mehr. Der Handel kommt auf +11 Prozentpunkte im Vergleich zum dritten Quartal 2016. Die Arbeitgeber rechnen für das dritte Quartal 2017 mit dem stärksten Arbeitsmarkt in diesem Sektor seit 2011.

Insgesamt hält sich der saisonbereinigte Netto-Beschäftigungsausblick in den zehn untersuchten Wirtschaftssektoren in etwa die Waage: Vier Sektoren planen zusätzliches Personal einzustellen, ein Sektor stagniert bei +/-0 % und fünf Sektoren rechnen mit einem Personalabbau.

Verhaltener Ausblick in vielen Sektoren

Einen positiven Ausblick vermelden etwa auch die Energieversorger. Der Indexwert steigt um drei Prozentpunkte auf +7 %, auch wenn die Erwartungen im Vergleich zum Vorjahresquartal -3 Prozentpunkte verloren haben. In der Land- und Forstwirtschaft zeigen sich die Arbeitgeber ebenfalls optimistisch. Der Beschäftigungsausblick steigt auf +5 % – das sind +4 Prozentpunkte mehr als im vergangenen Quartal. Im Vergleich zum Vorjahresquartal lag der Beschäftigungsausblick bei +12 %.

Die Arbeitgeber in der Sachgütererzeugung rechnen dagegen mit einem unbelebten Arbeitsmarkt. Ihre Vorhersage liegt nun mit -1 % knapp im Minus. Sie sank im Vergleich zum vergangenen Quartal um 12 Prozentpunkte. Im Vorjahresquartal lag der Netto-Beschäftigungsausblick vier Prozentpunkte höher. Auch im Verkehr- und Telekommunikationssektor ist der Ausblick deutlich verhaltener als im vorherigen Quartal. Mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von -5 % erwarten die Arbeitgeber in den kommenden drei Monaten rückläufige Arbeitnehmerzahlen. Die Beschäftigungsaussichten fallen im Vergleich zum Vorquartal 7 Prozentpunkte schwächer aus und auch im Jahresvergleich zeigt sich ein Minus von drei Prozentpunkten.

Bergbau und Rohstoffgewinnung bleibt aus Sicht der Arbeitgebererwartungen der Sektor mit dem schwächsten Ausblick von -9 %. Damit verlieren die Beschäftigungsaussichten sowohl im Quartals- als auch im Jahresvergleich, und zwar um 13 beziehungsweise 16 Prozentpunkte.

Arbeitgeber in Kärnten planen die meisten Neueinstellungen

Arbeitgeber in Kärnten blicken besonders positiv in die nahe Zukunft. Hier ist die Einstellungsbereitschaft mit einem Netto-Beschäftigungsausblick von +10 % am stärksten. Dieser Ausblick entspricht den positiven Vorhersagen aus den letzten Quartalen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal bedeutet das ein Plus von 13 Prozentpunkten. „Diesen Aufschwung hat Kärnten vor allem der Metallindustrie zu verdanken“, sagt Erich Pichorner, Geschäftsführer der ManpowerGroup Österreich. „Im Moment werden zum Beispiel Schlosser händeringend gesucht wie schon seit langem nicht mehr. Sehr gefragt sind außerdem Spezialisten im Engineering-Bereich.“

Auch in Oberösterreich rechnen die Arbeitgeber mit Neueinstellungen. Der Netto-Beschäftigungsausblick liegt in diesem Bundesland bei +9 %. Im Vergleich zum Vorquartal bedeutet das zwar einen Verlust von 6 Prozentpunkten. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zeigt sich jedoch ein Plus von ebenfalls 6 Prozentpunkten.

Steiermark verliert 13 Prozent im Vergleich zum 2. Quartal 2017

Einen eher geringen Anstieg der Beschäftigungszahlen sehen die Arbeitgeber in der Steiermark voraus: Der Netto-Beschäftigungsausblick in diesem Bundesland liegt bei +2 %. Damit verliert dieses Bundesland 13 Prozentpunkte im Vergleich zum vorherigen Quartal und zwei Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahresquartal. „In den vergangenen Monaten konnten wir einen sehr starken Personalaufbau bei einigen Leitbetrieben beobachten“, sagt Pichorner. „Wir gehen davon aus, dass der für die nächsten drei Monate prognostizierte Rückgang damit zu tun hat, dass im Moment viele Schlüsselpositionen bereits besetzt sind.“

Auch im Burgenland gibt der Beschäftigungsausblick für die nächsten drei Monate nach. Das Bundesland verliert im Vergleich zum vorherigen Quartal 10 Prozentpunkte und liegt bei -5 %. In Vorarlberg gehen die Vorhersagen um 3 Prozentpunkte zurück und liegen bei +3 %. Tirol legt dagegen um 3 Prozentpunkte zu und liegt bei +2 %.

Bundesweit wollen vor allem die großen und mittleren Firmen Mitarbeiter einstellen. +20 % der großen Unternehmen und +12 % der mittleren Firmen planen eine Aufstockung ihres Personals. Der Trend aus den vorherigen Quartalen, dass vor allem größere Arbeitgeber Neueinstellungen planen, verfestigt sich damit. Insbesondere mittelgroße Firmen rechnen mit mehr Anstellungen: Der Beschäftigungsausblick steigt von +7 % im zweiten Quartal 2017 auf +12 % für die Monate Juli bis September. Für kleine Firmen beträgt der Ausblick +4 %, das ist ein Prozentpunkt weniger im Vergleich zum Vorquartal. Kleinstunternehmen haben mit +/-0 % für die kommenden Monate keinerlei Einstellungsabsichten – im Vorquartal waren es noch +5 %.

Arbeitslosenquote sinkt – starker Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit

„Die positive Stimmung bei den Unternehmen, Personal aufzunehmen, spiegelt sich auch im Rückgang der Arbeitslosenquote wider. Im April 2017 waren 2,6 Prozent weniger Menschen als arbeitslos oder in Schulung gemeldet als noch vor einem Jahr. Einen starken Rückgang gab es bei der Jugendarbeitslosigkeit. Die Zahl der unter 25-jährigen Arbeitslosen ist zum Vergleichsmonat des Vorjahres um 13,3 Prozent gesunken“, freut sich Pichorner. „In der guten Entwicklung bei den Jungen sieht man den Wirtschaftsaufschwung deutlich, denn sie profitieren immer am raschesten von einer Konjunkturerholung“, ergänzt Pichorner. „Weniger erfreulich ist jedoch der weitere Anstieg der Langzeitarbeitslosen auf aktuell +9,4 Prozent. Dies zeigt, wie wichtig ein Bildungsabschluss über die Pflichtschule hinaus ist.“

Prognosen zeigen weltweit ein uneinheitliches Bild

Die Zahl der Beschäftigten wird laut Prognosen in 41 von 43 Ländern und Territorien in den kommenden drei Monaten anwachsen. Betrachtet man die weltweiten Ergebnisse, so ist zu erkennen, dass die Arbeitgeber genauso optimistisch in die Zukunft blicken wie im zweiten Quartal. Das bedeutet, dass die Mehrheit davon ausgeht, die Beschäftigtenzahl auf dem jetzigen Niveau zu halten oder auf einem niedrigen Niveau Neueinstellungen vorzunehmen. Der Grund: Die Arbeitgeber warten auf eindeutige Signale vom Markt. Einige erwarten in den kommenden Monaten aber Gegenwind. In Indien zum Beispiel fällt die Stimmung unter Arbeitgebern auf das niedrigste Niveau, seit diese Umfragen durchgeführt werden. Ähnlich sieht es in Panama und Peru aus. Und in Singapur waren die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt seit der Rezession noch nie so schlecht. Anders sieht es in Brasilien aus: In den vier aufeinander folgenden Quartalen stieg die Prognose für das südamerikanische Land kontinuierlich an, und die brasilianischen Arbeitgeber berichten nun zum ersten Mal seit zwei Jahren davon, dass sie wieder Personal einstellen wollen.

Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal waren die Prognosen in 17 Ländern und Territorien besser als zuvor, in 16 schlechter und in zehn unverändert. Werden die jetzigen Zahlen mit denen des Vorjahreszeitraums verglichen, ergibt sich hingegen ein deutlich positiveres Bild. Die Bereitschaft, einzustellen, ist in 26 Ländern gestiegen, in 15 gefallen und in zweien unverändert. Weltweit gesehen sind die Personaler in Japan, Taiwan, Ungarn und den Vereinigten Staaten am optimistischsten, neue Arbeitskräfte anzuheuern. Die schlechtesten Prognosen kommen hingegen aus Italien, Tschechien und Finnland.

In der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) sind die Prognosen in 23 von 25 Ländern positiv. Verglichen mit dem vorangegangenen Quartal steigen die Aussichten auf mehr Beschäftigung in neun Ländern, verschlechtern sich in zehn und sind in sechs unverändert. Gemessen am Vorjahreszeitraum verzeichnen 15 Länder einen positiven Trend, zehn einen negativen. Arbeitsuchende in Ungarn haben im dritten Quartal die besten Chancen in der gesamten Region. Außerdem erholt sich die Türkei: Einer von vier Arbeitgebern plant in den kommenden drei Monaten Neueinstellungen. Italien wartet hingegen mit der schwächsten Prognose der EMEA-Region auf. Das Land ist unter allen 43 Ländern und Territorien das einzige, das bei der Bereitschaft, weitere Arbeitnehmer einzustellen, negative Zahlen aufweist.

In allen acht Ländern und Territorien im asiatisch-pazifischen Raum soll die Anzahl der Beschäftigten nach oben klettern. Einen Nettozuwachs bei den Arbeitnehmern gibt es laut Prognose aber nur in zwei Ländern, in jeweils dreien ist er negativ oder unverändert. Auf Jahresbasis gesehen nimmt die Tätigkeit der Personaler in fünf Ländern oder Territorien mehr Schwung auf, in zweien verliert sie denselben und in einem bleibt er unverändert. Die Arbeitgeber in Japan und Taiwan zeigen sich am optimistischsten – sowohl in ihrer Region als auch weltweit betrachtet. Die schlechtesten Prognosen kommen aus China und Singapur.

Die Aussichten sind in allen zehn Ländern auf dem amerikanischen Kontinent positiv. In sechs Ländern nimmt gemessen am Quartal April – Juni die Bereitschaft zu, Einstellungen zu tätigen, in dreien fällt sie und in einem bleibt sie unverändert. Ähnlich ist das Bild im Jahresvergleich: In sechs Ländern berichten mehr Arbeitgeber von Plänen, ihr Personal aufzustocken, in dreien nimmt die Bereitschaft dazu ab und in einem bleibt sie gleich. Im vierten aufeinanderfolgenden Quartal haben die Arbeitgeber in den Vereinigten Staaten die ambitioniertesten Einstellungspläne auf dem gesamten Kontinent. Die Aussichten für Arbeitsuchende werden hingegen am schlechtesten in Brasilien, Peru und Panama sein.

Detaillierte Ergebnisse des ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometers für alle teilnehmenden Länder inklusive einer Infografik sind abrufbar unter diesem Link: https://www.manpower.at/ueber-uns/arbeitsmarktbarometer

Über die Studie ManpowerGroup veröffentlicht vierteljährlich das ManpowerGroup Arbeitsmarktbarometer, eine Studie über die zukünftige Arbeitsmarktentwicklung für das jeweils kommende Quartal. Es ist die weltweit umfangreichste Arbeitsmarktstudie mit über 58.000 Interviews von Arbeitgebern in 43 Ländern und Regionen. Für den ManpowerGroup Beschäftigungsausblick auf das 3. Quartal 2017 wurden 751 Personalverantwortliche in Österreich telefonisch interviewt. Den Teilnehmern wurde folgende Frage gestellt: „Erwarten Sie, dass im 3. Quartal 2017 die Mitarbeiteranzahl an Ihrem Standort im Vergleich zum laufenden 2. Quartal 2017 eher steigen, abnehmen oder gleich bleiben wird?“

Netto-Beschäftigungsausblick Der Netto-Beschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Prozentsatz jener Unternehmen, die einen Beschäftigungsanstieg erwarten, abzüglich des Prozentsatzes jener Unternehmen, die einen Personalabbau erwarten. Er wird sowohl nach Ländern und Regionen als auch nach Branchen aufgeschlüsselt. Zudem wird er saisonal bereinigt, um jahreszeitlich bedingte Schwankungen herauszurechnen.

ManpowerGroup Österreich In Österreich operiert die ManpowerGroup unter den Marken Manpower und Experis. ManpowerGroup bietet Kandidaten und Unternehmen ein breites Spektrum innovativer Personallösungen – von kurzfristigen Stellenbesetzungen über projektbezogene Einsätze bis zur Vermittlung von Direktanstellungen. Manpower hat sich auf die Fachbereiche administrative, kaufmännische, technische und gewerbliche Berufe sowie Events, Hotellerie und Gastronomie spezialisiert. Der Branchenfokus von Experis umfasst Finance, IT, Engineering sowie Executive Search. Details finden Sie unter: http://www.manpowergroup.at – http://www.manpower.at – http://www.experis.at

Über die ManpowerGroup international Die ManpowerGroup(TM) (NYSE: MAN) ist seit knapp 70 Jahren der weltweit führende Experte für innovative Personallösungen. Jeden Tag sorgen wir als Experten in der Welt der Arbeit dafür, dass mehr als 600.000 Menschen sinnvolle Beschäftigung finden – in vielen Branchen und in den unterschiedlichsten Berufen. Unter dem Dach der ManpowerGroup-Markenfamilie – Manpower®, Experis(TM), Right Management® und ManpowerGroup(TM) Solutions – helfen wir mehr als 400.000 Kunden in 80 Ländern und Regionen dabei, die Performance ihrer Belegschaft zu verbessern, indem wir umfassende Lösungen für das Rekrutieren sowie für das Training und die Entwicklung von Fachkräften zur Verfügung stellen. Im Jahr 2017 wurde die ManpowerGroup zum siebten Mal in Folge als eine der „World’s Most Ethical Companies“ sowie als eine der „Fortune’s Most Admired Companies“ benannt – ein weiterer Beleg für unsere Position als vertrauenswürdigste und geschätzte Marke unserer Branche. Besuchen Sie uns online und finden Sie heraus, wie die ManpowerGroup die Welt der Arbeit im Rahmen des Menschenmöglichen vorantreibt: http://www.manpowergroup.com

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Aussender: ManpowerGroup GmbH Ansprechpartner: Mag. (FH) Renate Kaiser Tel.: +43 1 516 76-2011 E-Mail: renate.kaiser@manpowergroup.at Website: www.manpowergroup.at