St. Jakob i. D. (pts023/14.09.2017/14:30) – Mit einem positiven Resumè ging kürzlich das 1. St. Jakober Symposium zum Thema „Tiefenwässer als Heilwasser“ zu Ende. Die erste interdisziplinäre Tagung dieser Art in Europa, an der führende Experten auf dem Gebiet der Geologie, Hydrogeologie, Mineralogie, Medizin und Balneologie wie auch Techniker und Wirtschaftler teilnahmen, pflegte aufgrund des angenehmen Klimas einen offenen Austausch und lieferte eine Reihe von neuen Erkenntnissen. Veranstalter waren der Deutsche Heilbäderverband e. V., der Österr. Heilbäder- und Kurorteverband, die Vereinigung für Bäder- und Klimakunde e. V., die Academy of Balneology and Climatology Health Resorts & Spa Science und die Gastgeber-Gemeinde St. Jakob in Defereggen.
Hier noch einmal die Highlights der Tagung:
Tiefen-Grundwässer mit geringer Schüttung deuten auf hochwertiges Heilwasser hin
Wer bei Geothermie-Bohrungen auf Wasser mit geringer Schüttung stößt, wie das bei der Bohrung in St. Jakob i. D. der Fall war, findet fast immer ein hochwertiges Heilwasser, das möglicherweise hunderttausende Jahre alt ist. Diese alten Tiefen-Grundwässer wie in St. Jakob i. Defereggen, die in der Regel viel thermische Energie und oft eine außergewöhnliche chemische und gasphysikalische Zusammensetzung aufweisen, zeigen eine einzigartige Komposition, die sich von üblichen Heilwässern deutlich unterscheidet. Nicht zuletzt auch, weil die Mineralisation ausgeglichen ist. Viele Mineralien benötigen Jahrhunderttausende Reifezeit abgeschlossen vom Wasserkreislauf, um sich im Wasser zu lösen und um ins „Gleichgewicht“ mit dem Umgebungsgestein zu kommen.
Neue Methoden, um das Alter von Tiefenwässern zu bestimmen
Erstmals vorgestellt wurde eine neue Methode, um Tiefenwässer altersmäßig zu datieren in einer Kooperation zwischen dem Argonne National Lab Chicago/Michigan, Universität Bern und der deutschen Hydroisotop. Argonne ist eines von zwei Instituten, die weltweit über diese Technik verfügen. Gemessen wurden Krypton 81-Atome erstmals in geringen Wassermengen. Das radioaktive Isotop hat eine Halbwärtszeit von ca. 220.000 Jahren, kommt in der Atmosphäre natürlich vor und mit dem Niederschlag auf die Erde. Die ersten Messungen bestätigten das Deferegger Heilwasser mit 600.000 Jahren und älteren Komponenten mit 1 Mio. Jahren als das derzeit älteste Tiefen-Heilwasser Europas. Untersucht wurde auch das Tiefenwasser in Meran, das 480.000 Jahre zählt.
Wirkmechanismen von ortsgebundenen natürlichen Heilmitteln entschlüsseln
Seit 25 Jahren gibt es auch in der Balneologie verstärkt Studien – und ohne Studien wird die Balneologie auch in Zukunft nicht auskommen, auch wenn es manchmal unrealistisch ist, randomisierte Doppelblindstudien erfolgreich durchzuführen. Generell zeigten randomisierte Studien der letzten Jahrzehnte, dass Menschen, die mit ortsgebundenen, natürlichen Heilmitteln behandelt wurden, gegenüber der „blinden“ Kontrollgruppe erst auf längere Sicht eine signifikante Heilwirkung haben.
„Nach den Behandlungen geht es vorerst allen besser, auch jenen, die beispielsweise in normalen Badewasser gebadet haben. Aber bei jenen, die mit dem natürlichen Heilmittel behandelt wurden, hält die Heilwirkung um mehrere Monate signifikant länger an,“ sagt Prim. Ao. Univ.-Prof. Dr. med. Albrecht Falkenbach, Bad Ischl. Dass randomisierte klinische Studien in Zukunft für die ortsgebundenen natürlichen Heilmittel nicht alles bringen, ist Falkenbachs Resumè. „Die Zukunft wird mehr darin liegen, die richtigen Evaluierungsinstrumente für die ortsgebundenen Heilmittel zu finden. Gerade bei ortsgebundenen Heilmitteln werden wir noch lange brauchen, um die Wirkmechanismen zu entschlüsseln,“ sagt Falkenbach.
Heilwasser-Studien St. Jakob und Grins: signifikante Wirkung nachgewiesen
Zwei spannende Tiefenwasser-Studien im Bereich der Balneologie wurden am Symposium präsentiert: Prim. Univ. Prof. Dr. Peter Lechleitner und Dr. Ottokar Widemair präsentierten die St. Jakober „Badestudie“, bei der 43 Propanden eine Woche lang einmal pro Tag badeten mit einem Zusatz von 5 Litern Deferegger Heilwasser pro Wanne. Das Ergebnis überraschte und bestätigte eine messbare, unmittelbar „roborierende“ (kräftigende, stärkende) Wirkung des Deferegger Heilwassers. Konkret wurde der Blutdruck signifikant gesenkt – im Bereich eines üblichen Blutdrucksenkers.
Außerdem verbesserten sich Schlafarchitektur und Schlafdauer signifikant. Signifikant erhöhte sich die Gefäßfunktion vor allem der kleinen Gefäße, was einer vorbeugenden Wirkung vor Herzinfarkt und Schlaganfall gleichkommt. Auch die Stimmung verbesserte sich deutlich. „Insgesamt fühlten sich die Probanden, die bewusst unter der arbeitenden Osttiroler Bevölkerung ausgewählt wurden, nach diesen 10 Tagen deutlich erholter, obwohl sie normal weiter gearbeitet haben,“ sagt Lechleitner.
Dr. Ernst Fleischhacker präsentierte die Grinser „Wander- und Badestudie“, eine randomisierte, kontrollierte, dreiarmige Studie zum medizinischen Thema „Low Backpain“, die mit 52 Probanden in drei Gruppen von Prim. Univ. Prof. Dr. Ewald Wöll, Innsbruck-Zams, durchgeführt wurde. Auch hier zeigten vorerst alle drei Gruppen eine anfängliche Besserung. Erst ab dem vierten Monat stellte sich bei jener Gruppe, die sowohl wanderte als auch im Grinser Heilwasser badete ein deutlicher Nachhaltigkeitseffekt in der Verbesserung der Schmerzsituation ein.
CO2 verstärkt die Wirkung des Heilwassers
Ein weiteres Ergebnis der Tagung war die Tatsache, dass alle darin übereinstimmten, dass CO2 die Wirkung von Heilwasser generell signifikant verstärkt. Dabei verbessert sich einerseits die therapeutische Wirkung, andererseits die essentielle Erholung. Der Vorteil von Heilwasser, wie es in St. Jakob vorliegt, mit CO2-Verstärkung liegt auf der Hand. Gegenüber herkömmlichen Medikamenten ist das Baden in der CO2-Heilwasser-gefüllten „Perlwanne“ ohne jede Nebenwirkungen. Die neu entwickelte „Hydroisotop-Perlwanne“ wurde erstmals auf dem Symposium präsentiert und von der Fachwelt positiv beurteilt.
Neue geruchfreie Desinfektion von Badewässern
Erstmals vorgestellt wurde auch eine zweite Innovation: eine Desinfektion von Badewasser, die alle üblichen Nebenwirkungen von chemischen Desinfektionsmitteln stark reduziert. Das vor Ort produzierte Mittel „Analyte“ ist im Gegensatz zu Chlor kein Gefahrenstoff, sondern desinfiziert Badewasser vollkommen geruchs- und nebenwirkungsfrei.
Dr. Kurt von Storch, Präsident der deutschen Vereinigung für Bäder- und Klimakunde e.V. bedankte sich bei den Gemeinden des Defereggentales, besonders bei St. Jakob i. D. für die Gastfreundschaft und kündigte an, dass das nächste Symposium in zwei Jahren stattfinden werde.
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