St. Pölten (pts046/04.03.2020/14:00) – Blockchain-Technologie zählt heute zu den wichtigsten Innovationstreibern im digitalen Wandel. An der Fachhochschule St. Pölten forschen und entwickeln zwei der wichtigsten Blockchain-Zentren in Österreich: das Austrian Blockchain Center (ABC) und das Josef Ressel Zentrum für Blockchain-Technologien & Sicherheitsmanagement. Beide Zentren wurden gestern bei einem Blockchain Summit an der FH St. Pölten vorgestellt und es wurde der ABC-Standort Niederösterreich eröffnet. Expert*innen aus der Praxis gaben Einblick in die Anwendung der Blockchain-Technik in Unternehmen und Kultureinrichtungen und berichteten zu aktuellen Forschungsergebnissen.
Vorträge von Expert*innen und vor allem für interessierte Unternehmen gaben beim Blockchain Summit an der FH St. Pölten einen Überblick über die Möglichkeiten von Blockchains.
Die Keynote hielt Andreas Petersson von Capacity Blockchain Solutions mit einem Überblick zu aktuellen Blockchain-Anwendungen: Die Technologie sei da, aber für viele Endanwender*innen noch nicht nutzbar. Ein Beispiel aus der Praxis sei aber die letztes Jahr von der Post vorgestellte digitale Briefmarke auf Blockchain-Technologie. Laut Petersson müsse die neue Blockchain-Technologie jedoch noch stärker mit bestehenden traditionellen IT-Systemen verbunden werden.
Blockchain in der Oper
Eine Vortragsreihe widmete sich Aspekten der IT-Sicherheit rund um Blockchains. Workshops vermittelten anwesenden Vertreter*innen von Unternehmen Kenntnisse, wie sich Blockchains in der Praxis einsetzen lassen. Bei einer Abendveranstaltung wurde der Standort Niederösterreich des Austrian Blockchain Center (ABC) eröffnet, der an der FH St. Pölten angesiedelt ist.
Bei einer Podiumsdiskussion diskutierten Expert*innen aus Forschung und Praxis. Unter anderem präsentierte Christopher Widauer, Leiter für Digital Development an der Wiener Staatsoper, Ansätze zur Digitalisierung und Nutzung von Blockchain in der Staatsoper: Diese hat in den letzten Jahren Livestreaming und TV-Produktion selbst übernommen, bietet mit 2.100 Tablets an den Plätzen sogenannte Smart Seats, um Besucher*innen individualisiert anzusprechen, und ist auf digitale Noten umgestiegen. Bei letzteren werden Blockchain und Smart Contracts für das Management von Lizenzen und Copyrights zum Einsatz kommen.
Blockchain-Kompetenz an der FH St. Pölten
An der Fachhochschule St. Pölten forschen und entwickeln zwei der wichtigsten Blockchain-Zentren in Österreich: das Austrian Blockchain Center (ABC) und das Josef Ressel Zentrum für Blockchain-Technologien & Sicherheitsmanagement.
„Die FH St. Pölten hat in den letzten Jahren Forschungsschwerpunkte in mehreren Bereichen des digitalen Wandels und der Informatik aufgebaut. Damit können wir zukünftige Entwicklungen frühzeitig erkennen und möglichst vorausschauend Expertise zu relevanten Zukunftstechnologien aufbauen. Da uns das beim Thema Blockchain besonders gut gelungen ist, spielen wir auch in Kooperationen mit großen Universitäten und wichtigen Unternehmen eine relevante Rolle und setzen entsprechende Akzente“, erklärt Hannes Raffaseder, Chief Research and Innovation Officer der FH St. Pölten.
Sichere Blockchains für die Industrie – zwei neue Forschungszentren
Das Austrian Blockchain Center (ABC) unter Leitung der Wirtschaftsuniversität Wien widmet sich der wissenschaftlich fundierten Weiterentwicklung der Technik und deren Anwendung in verschiedenen Wirtschaftsbereichen. Die Fachhochschule St. Pölten leitet einen von fünf Zentrumsbereichen: jenen zum Thema „Emerging Industries & Blockchain in der Industrie 4.0“.
„Das Austrian Blockchain Center vereint Spitzenforschung in Österreich zum Thema Blockchain mit einem einzigartigen Konsortium. Die FH St. Pölten wird ihre Expertise dazu zum Beispiel in Fachgebieten wie der Semantik einbringen“, sagt Franz Fidler, stellvertretender Leiter des Departments Medien und Digitale Technologien an der FH St. Pölten.
Im Josef Ressel Zentrum für Blockchain-Technologien & Sicherheitsmanagement erforscht die FH St. Pölten gemeinsam mit den Unternehmen SEC Consult, Capacity Blockchain Solutions und CPB Software (Austria) Aspekte der IT-Sicherheit rund um den Einsatz von Blockchains, entwickelt neue Anwendungsfelder für die Technik und berät Unternehmen bei deren Einführung.
„Durch ihre hohe Fälschungssicherheit ermöglichen Blockchains den Entwurf stark dezentraler Systeme. Das bedeutet, dass Daten über viele Computer verteilt sind und von niemandem zentral verwaltet werden. Mit dem neuen Zentrum können wir die Grundlagen dahinter verbessern, die Sicherheit der Systeme erhöhen und Unternehmen beim Einsatz unterstützen“, erklärt Peter Kieseberg, Leiter des Instituts für IT Sicherheitsforschung an der FH St. Pölten sowie des Josef Ressel Zentrums.
Der Blockchain Summit wurde in Kooperation mit dem Digital Innovation Hub DIHOST und dessen Partner*innen durchgeführt und von der Initiative SMARTUP unterstützt.
Austrian Blockchain Center https://research.fhstp.ac.at/projekte/abc-austrian-blockchain-center
Josef Ressel Zentrum für Blockchain-Technologien & Sicherheitsmanagement https://research.fhstp.ac.at/projekte/josef-ressel-zentrum-fuer-blockchain-technologien-sicherheitsmanagement
Radiosendungen zum Thema Franz Fidler, Peter Kieseberg und Thomas Moser, die Leiter der Zentren, waren vor Kurzem zu Gast auf einen „Campus Talk“ im Campus & City Radio 94.4., um über ihre Arbeit zu berichten. Hier können Sie die Sendungen nachhören: https://www.fhstp.ac.at/de/newsroom/news/sichere-blockchains-fuer-die-industrie
Über die Fachhochschule St. Pölten Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. 25 Studiengänge und zahlreiche Weiterbildungslehrgänge bieten ca. 3400 Studierenden eine zukunftsweisende Ausbildung. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.
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