St. Pölten (pts001/31.08.2019/08:15) – Die Ökostromkosten sinken seit vier Jahren in Folge von 120 Euro pro Haushalt im Jahr 2016 auf 70 Euro im Jahr 2019. Was vordergründig erfreulich ist, wird durch das Ausscheiden von Ökostromanlagen aus der Förderung verursacht. Zur gleichen Zeit werden jedoch viel weniger Anlagen neu errichtet. Branchenvertreter fordern eine Trendwende. „Bei dem aktuellen Ausbautempo gelingt der Umstieg auf eine klimaschonende Energieversorgung nicht rechtzeitig. Hier sind die Parteien gefordert, rasch durch eine Novelle des Ökostromgesetzes den Bau bereits bewilligter Ökostromanlagen kurzfristig zu ermöglichen“, so Mag. Stefan Moidl von der IG Windkraft.
2016 lagen die Ökostromförderkosten pro Haushalt bei 120 Euro und sanken in den Folgejahren 2017 auf 100 Euro und 2018 auf 90 Euro. Im Jahr 2019 werden sie auf 70 Euro sinken. Im Vergleich zu 2016 sind die Kosten für den gesamten Ökostrom in Österreich somit von 120 Euro pro Haushalt und Jahr um 40 % auf 70 Euro im Jahr 2019 gesunken. Ein wesentlicher Grund sind die aus der Ökostromförderung ausscheidenden Altanlagen. „In den letzten Jahren haben leider viel mehr Ökostromanlagen ihre Förderlaufzeit beendet als neue Anlagen dazu gekommen sind“, bemerkt Moidl und fordert die Abgeordneten auf, mit einer Novelle des Ökostromgesetzes den Ausbau der klimaschonenden Energieerzeugung wieder zu forcieren.
Hoher Marktpreis reduziert Förderkosten
Aufgrund des höheren Strompreises an der Börse ist der nötige Förderbedarf stark gesunken. Durch den höheren Strompreis hat die Förderstelle OeMAG, die den Ökostrom verwertet, gestiegene Einnahmen und somit sinkt der Förderaufwand für die Konsumenten. Daher könnte man mit annähernd denselben zusätzlichen Mitteln wie bei der Ökostrom-Novelle 2017 statt damals 350 Megawatt heute rund 600 Megawatt Windkraft mit Förderverträgen bedienen.
200 Windkraftanlagen warten auf Bau
In Österreich gibt es eine enorme Anzahl bereits fertig genehmigter Ökostromkraftwerke – darunter rund 200 Windkraftanlagen mit mehr als 600 MW – in der Warteschlange, es fehlt aber grünes Licht seitens der Politik. Diese 200 Windräder können 400.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen, was rund zwei Prozent des heimischen Stromverbrauches entspricht.
Österreicher wünschen Umsetzung bereits genehmigter Projekte
In einer groß angelegten Umfrage mit 1.200 Befragten sind 82 % der Österreicherinnen und Österreicher der Meinung, dass die Bundesregierung noch vor 2020 die Umsetzung der bereits genehmigten Kraftwerke ermöglichen soll.
Parlament muss rasch Beschluss fassen
Anfang Juli sind Initiativanträge mit dem Ziel, die Ökostromwarteschlangen abzubauen, eingebracht worden. Moidl fordert eine rasche Lösung: „Gerade jetzt gibt es einen hohen finanziellen Spielraum für einen Ausbauimpuls für erneuerbare Energien. Dieser muss von der Politik für einen wichtigen Schritt des aktiven Klimaschutzes genutzt werden. Daher braucht es rasch einen Konsens für eine sinnvolle Novelle des Ökostromgesetzes.“
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Aussender: IG Windkraft Ansprechpartner: Stefan Moidl Tel.: +43 676 3707820 E-Mail: s.moidl@igwindkraft.at Website: www.igwindkraft.at