Mathematik im Zeitalter des Menschen

Baden (pts029/14.02.2020/19:20) – Die Mathematik lässt die Auswirkungen des menschlichen Eingriffs in die Natur sichtbar werde. Der diesjährige Tag der Mathematik an der Pädagogischen Hochschule Niederösterreich stand unter dem Zeichen des Anthropozäns, also dem Einfluss des Menschen auf die Erde.

PH NÖ Rektor Erwin Rauscher forderte in seiner Eröffnungsrede alle dazu auf, kulturoptimistisch zu sein und den Schülerinnen und Schüler auch zu zeigen, wie schön die Natur sein kann, damit sie, positiv gestärkt Lösungswege finden können. Denn der globale Temperaturanstieg ist eine Tatsache, die Universitätsprofessorin Helga Kromp-Kolb in ihrem Plenumsvortrag aufzeigte. Der Strahlungshaushalt werde durch selbstverstärkende Prozesse bedenklich verändert. Doch durch eine gesellschaftliche Änderung in allen Bereichen können positive Veränderungen erzielt werden, ist die Botschaft des Vortrages von Helga Kromp-Kolb.

Dazu können und sollen Erwachsene, wie auch Schülerinnen und Schüler motiviert werden. Deshalb begegnete entdeckendes, forschendes und problemorientiertes Lernen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Tag der Mathematik.

Workshops

Was bedeutet „unendlich“? Wie würde die Welt ohne Zahlen aussehen? Wie funktioniert Problemlösung? Wenn ich einen Lösungsweg gefunden habe, wie kann ich ihn formulieren? Fragen, die die Schülerinnen und Schülern auf Entdeckungsreise gehen lassen und diesmal auch die Teilnehmenden der Workshops. Sie wurden selbst zu Schülerinnen und Schülern und versuchten ein Pizzastück im Karton so umzulegen, dass sich die Fläche berechnen lässt. Lea Schreiber und Yannick Ohmann von der Uni Münster zeigten zum Vergleich die Lösungswege der Schülerinnen und Schüler und ihren Zugang zur Problemlösung.

Die rasante Entwicklung der Technologie fordert auch die Mathematik und daher lautet, nach Vizerektor Norbert Kraker, die Kernfrage, wie digitale Möglichkeiten in der Mathematik anzuwenden sind. Leon Frischauf von der lernplattform „studyly“ zeigte wie eLearning zur Maturavorbereitung genutzt werden kann. Die Motivation steigerten Michaela Zillner vom BG Tulln und Katharina Sator von der PH NÖ, indem sie die Schülerinnen und Schüler selbst in den Mittelpunkt stellen und diese Lernvideos zu mathematischen Aufgaben erstellen lassen.

Klimaschutz und forschendes Lernen

Der Meteorologe Alois M. Holzer sieht die Mathematik als Grundlage für die Physik und führte anschaulich die Schwierigkeiten der Wettervorhersage vor. Agnes Wiesinger von der PH OÖ bearbeitete in ihrem Workshop wie mathematische Kompetenzen für Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Umwelt eingesetzt werden können. Denn Mathematik ist überall und das forschende Lernen steht auch für Beatrix Hauer von der PH OÖ im Zentrum des Mathematikunterrichts.

Dieses forschende Lernen in Verbindung mit motorischer Kombination ist für Christina Konrad von der PH OÖ wichtig, denn die Feinmotorik ist ein Prädikator für die Rechenfertigkeit und sollte bewusst eingesetzt werden. Sabine Apfler von der PH NÖ lud ein zum Ausprobieren wie mathematische Grundkompetenzen handlungsorientiert und spielerisch gefördert werden können. Christoph Ableitinger von der Uni Wien führte über unterschiedliche methodische Zugänge zu nachhaltigem Unterricht.

Zum Abschluss inspirierte Johanna Grames von der TU Wien die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihrem Science-Slam zum Thema „Wie entscheiden wir uns optimal? Ein Einblick in ökonomische Entscheidungen, die Umwelteinflüsse berücksichtigen und beeinflussen“. „Bessere Entscheidungen können nur getroffen werden, wenn ich mehr weiß. Für mich macht Bildung einen Unterschied“, ist sich Johanna Grames sicher.

Erfolgreiche Tagung

Die Organisatorin Elisabeth Mürwald-Scheifinger von der PH NÖ bedankte sich für die Ausdauer und Begeisterung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die eine gelungene Mischung zwischen Primarstufe und Sekundarstufe, seien es Studierende, Lehrerinnen und Lehrer, und Lehrende von Hochschulen und Universität, darstellten. Das schönste Lob konnte die Organisatorin heute ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern übermitteln: „Ich möchte mich von Herzen für diesen tollen „Tag der Mathematik“ bedanken! Super, es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt. Eine Teilnehmerin ergänzte: „Die Vorträge waren sehr ‚Augen öffnend‘ und zukunftsweisend, wenn auch das Zuhören zu dieser Zeit eine echte Anforderung und Überwindung war! Allerdings so interessant, dass die Zeit eigentlich unbedeutend war!“

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Aussender: Pädagogische Hochschule Niederösterreich Ansprechpartner: Walter Fikisz Tel.: +43 650 4721023 E-Mail: walter.fikisz@ph-noe.ac.at Website: www.ph-noe.ac.at