Klosterneuburg (OTS) – Aus der Erinnerung wurde eine Erzählung, aus der Erzählung eine Idee und aus der Idee formte sich die Broschüre „Ein Ort sucht sein Gedächtnis. Klosterneuburg erinnert sich“, in der betagte KlosterneuburgerInnen ihre Kindheits- und Jugenderinnerungen in den 1930er bis 1960er Jahre teilen: Spaziergänge in der Kuchelau, Sommertage im Weidlingerbad, der erste Obstbaum am Haschberg, Schaumrollen in der Finnihütte. Autorin Claudia Tondl hat die Gedankensplitter gesammelt und heute in einem gemeinsamen Projekt mit der Caritas und dem Kunstlabor Graz der Öffentlichkeit vorgestellt. Klaus Schwertner, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien und selbst Klosterneuburger unterstützt das Projekt: „Als Caritas setzen wir in der Begleitung von älteren Menschen auf Erinnerungen, um das Gestern im Heute zu bewahren. Viele dieser persönlichen Geschichten sind in unseren Erzählcafés gesammelt worden. Wir bieten dort einen Rahmen, wo es möglich gemacht wird sich untereinander zu vernetzen, auszutauschen und Erinnerungen wieder gemeinsam zum Leben zu erwecken. Das ist ein Bedürfnis, das jeder Mensch hat. Auch im hohen Alter.“ Zwtl.: Klosterneuburg erinnert sich In der Stadtgemeinde Klosterneuburg sollen die Bedürfnisse älterer Bewohner bestmöglich erfüllt werden mit zahlreichen Pflegeeinrichtungen, Vereinen und einem eigenen Netzwerk „Gut leben mit Demenz in Klosterneuburg“. „Wir haben ein sehr gut ausgebautes Gemeinwesen, wo man hinschaut und sich gegenseitig unter die Arme greift. Das spürt man auch in den Erzählungen unserer älteren Bewohner, die nun in Buchform für die Ewigkeit bewahrt werden.“ sagt der Landtagsabgeordnete Christoph Kaufmann bei dem heutigen Pressegespräch im Klosterneuburger Stiftscafé. Profitieren sollen von dem Kunstprojekt aber auch die Jüngeren, sagt Edith Draxl vom Kunstlabor Graz: „Es ist spannend für uns Nachgeborene den Erzählungen zuzuhören, es ist ein Erforschen versunkener Welten. Das Erzählen stiftet Kontakt zwischen Menschen, die Erinnerung an Vergangenes macht eine veränderte Gegenwart möglich. Alte Menschen erleben, dass sie etwas Wertvolles beitragen können in der Gesellschaft, dass sie mit ihren Erinnerungen einen kostbaren Schatz hüten.“ Zwtl.: Ein Kunstprojekt, das vernetzt Für Autorin Claudia Tondl ist das Damals unverzichtbar für das Heute. Mit der Frage „Wie war es in Klosterneuburg als die heutigen 70-, 80-, 90-Jährigen noch jung waren?“ bat sie im Rahmen der Caritas-Erzählcafés betagte KlosterneuburgerInnen ihrem Ort zu helfen, sich zu erinnern und sich seiner eigenen Geschichte bewusst zu werden. „Das Interesse war überwältigend: 80 Klosterneuburger und Klosterneuburgerinnen beteiligten sich. Einige kannten sich, manche lernten sich neu kennen und manche fanden sich wieder, nachdem sie sich lange aus den Augen verloren hatten“, erzählt sie. Die Literaturedition NÖ wird im Februar 2021 die Erinnerungen auch als eigenes Buch herausgeben. Die Broschüre kann unter 0676/33 36 362 bestellt werden.
Alina Rheindorf Presse, Caritas der Erzdiözese Wien Mobil: 0664/887 988 16 alina.rheindorf@caritas-wien.at
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