Eine neue Tierart ist eingezogen, die verdeutlicht, wie wichtig die Artenschutzarbeit von Zoos ist. Mit ihrem rotbraunen Fell, den grazilen Beinen und den nach hinten geschwungenen Hörnern sehen die Mhorrgazellen auf den ersten Blick einfach nur wie hübsche Gazellen aus.
Doch die Geschichte hinter dieser Tierart ist fast unglaublich. „Im Freiland sind Mhorrgazellen ausgestorben. Sie waren in Wüsten, Dornbuschsteppen und Baumsavannen in Nordwestafrika heimisch. Im Jahr 1968 wurde das letzte Tier erlegt. Glücklicherweise wurden davor ein paar Tiere gerettet und konnten in eine Zuchtstation in Spanien gebracht werden“, erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
In der Zuchtstation vermehrten sich die Tiere gut. Immer mehr konnten an Zoos abgegeben werden. Dort wurden Zuchtgruppen gebildet und der Bestand wuchs immer weiter an. Schließlich wurden in den 80er Jahren die ersten Wiederansiedlungsprojekte in ihrer ursprünglichen Heimat gestartet.
Dass es diese Gazelle überhaupt noch gibt, ist der engagierten Artenschutzarbeit der Zoos zu verdanken. Schratter: „Bei uns im Tiergarten leben nun ein Männchen aus dem Zoo Barcelona und zwei Weibchen aus Madrid und Budapest. Natürlich hoffen auch wir auf Nachwuchs, um im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP) einen Beitrag zum Erhalt dieser Tierart leisten zu können.“