Starke Regelblutungen: Moderne Therapien sparen Kosten der Krankenkassen

Marburg (pts011/11.03.2015/10:00) – Die Initiative “Rettet die Gebärmutter” informiert: Eine aktuelle Studie* hat nun belegt, dass bei lang anhaltenden, starken Regelblutungen (Menorrhagie) eine Behandlung mit der ambulant durchführbaren Endometriumablation mit dem Goldnetz schonender und gleichzeitig auch sehr viel kostengünstiger ist, als die Gebärmutterentfernung. Im Vergleich wird gezeigt, dass die Durchführung einer Hysterektomie im Krankenhaus in nur einem Behandlungsquartal Mehrkosten in Höhe von 1.824 Euro pro Patientin verursacht.

Jährlich wird bei etwa 133.000 Frauen in Deutschland eine vollständige operative Entfernung der Gebärmutter vorgenommen. Da dies bei fast der Hälfte aufgrund von lang anhaltenden Monatsblutungen geschieht, wäre das eine enorme Ersparnis für die Krankenkassen. Ein weiteres Argument ist das verminderte Risiko der Infektion mit multiresistenten Keimen (MRSA), da bei der Behandlung mit der Goldnetz-Methode ein längerer Krankenhausaufenthalt verhindert werden kann.

Experten plädieren seit Jahren dafür, dass die Hysterektomie nur die letzte Option sein sollte, wenn es um Menorrhagie geht. Jede fünfte Frau im Alter zwischen 30 und 50 Jahren ist von ihr betroffen. Folgen der verstärkten Blutung können nicht nur Blutarmut, Müdigkeit und Schmerzen sein, sondern oftmals auch erhebliche psychische und soziale Belastungen. Viel zu häufig werden dann immer noch Gebärmutterentfernungen vorgenommen, obwohl bei bis zu 50 Prozent der Fälle von Menorrhagie heute neue, schonendere und organerhaltende Behandlungsverfahren möglich und sinnvoll wären.

Umso mehr verwundert es, gerade in Anbetracht der neuesten Studienergebnisse, warum die Kostenübernahme für die Endometriumablation durch die Krankenkassen keine Selbstverständlichkeit ist. Die betroffenen Frauen müssen, wenn sie beispielsweise mit der Goldnetz-Methode behandelt werden möchten, einen Antrag stellen. “Dazu werden wir häufig von Frauen befragt,” erklärt Andrea Hartmann von der Initiative “Rettet die Gebärmutter”, “aber leider können wir kaum helfen, denn die Entscheidung über die Kostenübernahme wird nicht nur von Krankenkasse zu Krankenkasse unterschiedlich gehandhabt, sondern innerhalb einer Krankenkasse variiert die Entscheidung auch regional und manchmal auch von Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter. Wir hoffen, dass die Studienergebnisse dabei helfen, ein Umdenken zu bewirken.”

Ein Argument liefert die Studie dazu sicher, denn nicht nur die Kosten im Behandlungsquartal sind bei der Endometriumablation im Vergleich zur Hysterektomie geringer, sondern auch bei den Langzeitergebnissen zeigte sie sich der Hysterektomie ebenbürtig. Der Kostenvorteil bleibt auch nach zwei Jahren mit einer Ersparnis von 1.771 Euro nahezu konstant. In der vorliegenden Studie wurden die Daten für stationär durchgeführte Operationen und alle Kosten der ambulanten und stationären Vor-, Nach- und Wiederbehandlungen im Zeitraum von einem Jahr vor und zwei Jahren nach der Operation ausgewertet.

Weitere starke Einsparungen wären zudem möglich, wenn die ambulante Behandlung von Menorrhagie finanziert würde und somit anfallende Kosten für den stationären Aufenthalt entfielen. Dies wäre bei der modernen Form der Endometriumablation durchaus möglich und wird schon seit langem praktiziert, aber leider nicht von den Krankenkassen gezahlt. Die betroffenen Frauen tragen die Kosten für die Behandlung oft selbst oder nehmen einen unnötigen Krankenhausaufenthalt in Kauf. In anderen europäischen Ländern, wie beispielsweise Frankreich, England, den Niederlanden und der Schweiz wird sie dagegen schon seit Jahren von den Krankenkassen bezahlt.

Es fragt sich, warum in Deutschland diese ambulanten Einsparmöglichkeiten für das Gesundheitssystem nicht genutzt werden.

Die Initiative “Rettet die Gebärmutter” informiert Frauen, die an übermäßigen Monatsblutungen leiden, auf ihrer Internetseite http://www.rettet-die-gebaermutter.de über alle Behandlungsoptionen. Mit Tipps und Links zu anderen Seiten, Erfahrungsberichten anderer Frauen, einem Forum und Statements erfahrener Ärzte möchte, sie Frauen unterstützen und ihnen helfen, eine Alternative zur vollständigen Entfernung ihrer Gebärmutter zu finden.

*Sebastian Kessel, Jürgen Hucke, Christoph Görgen, Rüdiger Söder, Thomas Römer, Economic and clinical benefits of radiofrequency ablation versus hysterectomy in patients suffering from menorrhagia: a retrospective analysis with German health claims data, Expert Rev. Med. Devices Early online, 1-8 (2015)

(Ende)

Aussender: Initiative Rettet die Gebärmutter Ansprechpartner: Andrea Hartmann Tel.: 06421 3048012 E-Mail: kontakt@rettet-die-gebaermutter.de Website: www.rettet-die-gebaermutter.de