Ostfildern (pts008/31.08.2015/09:45) – Nagelplattenbinder können bis zu 35 Meter freitragend überspannen. Sie lassen sich in vielfältigen Ausführungen in objektspezifischen Abmessungen herstellen und eignen sich in besonderer Weise für den Tragwerksbau. Aufgrund des geringen Abstandes der Binder untereinander weist das fachgerecht montierte Tragwerk eine unvergleichliche Robustheit auf. In den praxisorientierten Seminaren der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. (GIN) können sich Bauhandwerker nach den Kriterien des RAL-Gütezeichens 601/Teil 2 speziell für die Montage von Nagelplattenbindern qualifizieren. Die Teilnahme ist zu empfehlen.
“Um höchsten Qualitätsanforderungen zu entsprechen, wurde für die Herstellung von Nagelplattenprodukten die Gütesicherung gemäß RAL-Gütezeichen 601 definiert und in einem kürzlich aktualisierten Teil 1 an den aktuellen Stand der technischen Regeln angepasst. Der Geltungsbereich des RAL-Gütezeichens wurde außerdem auf die Baustellenmontage erweitert: Der neu hinzugekommene Teil 2 dient dazu, die im Werk geschaffene Qualität durch definierte Arbeitsschritte auf die Baustelle zu übertragen”, erläutert Dipl.-Ing. Ralf Stoodt, Sachverständiger für den Holzbau und Obmann im GIN-Ausschuss für Gütesicherung.
Grundlage des neu geschaffenen RAL-GZ 601/Teil 2 bildet das Branchenwissen über qualitätsbeeinflussende Faktoren bei der Montage von Nagelplattenbindern auf Baustellen. Entsprechende Kriterien wurden von den Mitgliedsunternehmen der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte systematisch ermittelt und aufbereitet, um die Voraussetzungen für optimale Montageergebnisse zu schaffen. Dabei zeigte sich, dass Bauhandwerkern der Besuch von spezifischen Schulungsmaßnahmen unbedingt zu empfehlen ist, um die fachgerechte Ausführung der Montage zu gewährleisten und bestmögliche Resultate zu erzielen.
Das Ergebnis im Blick
Das erweiterte RAL-Gütezeichen 601 wird vom GIN nach satzungsgemäßer Prüfung an Unternehmen verliehen, die Nagelplattenkonstruktionen herstellen und / oder montieren, die geforderten Nachweise der Qualifikation führen und sich den Güteanforderungen des GIN mit Eigen- und Fremdüberwachung unterwerfen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, erwerben die Teilnehmer in GIN-Montageseminaren elementare Grundkenntnisse über Nagelplatten und Nagelplattenbinder; zudem lernen sie die Besonderheiten von Tragwerkskonstruktionen aus Nagelplattenbindern kennen. “Es kommt immer darauf an, Theorie und Praxis so zu verbinden, dass die Tragwerksmontage zu einem einwandfreien Ergebnis führt”, betont der Holzbau-Sachverständige Ralf Stoodt, der beim GIN in Ostfildern Montageseminare für Baupraktiker durchführt.
Praktische Arbeitshilfen
GIN-Montageseminare vermitteln neben allgemeinen Grundlagen des richtigen Montierens von Nagelplattenbinderkonstruktionen auch spezielle Kenntnisse des Tragverhaltens von Aussteifungssystemen. Die Teilnehmer, zu denen Bauhandwerker wie Zimmerleute und Dachdecker, aber auch Statiker, Planer und Architekten zählen, werden über praktische Ausführungsdetails sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung, die das RAL-Gütezeichen erfordert, detailliert unterrichtet. Hilfreiche Checklisten und Montagedokumente des GIN, die sich in der Praxis auf dem Bau bewähren, werden ihnen dabei an die Hand gegeben.
Schneller fertig
Enorme Zeitvorteile gegenüber konventionell errichteten Dächern sind durch die maßgenaue Vorfertigung der Binder in wettergeschützten Hallen garantiert. Durch Einweisung in die Errichtung des Dachtragwerks nach den Kriterien des RAL-Gütezeichens 601/Teil 2 “Montage von Nagelplattenbindern” wächst der Vorsprung gegenüber Wettbewerbern auch in qualitativer Hinsicht, denn die Schulung beim GIN vermittelt Sicherheit im praktischen Umgang mit der robusten Binderkonstruktion.
Praxisnahe Informationen finden ambitionierte Bauhandwerksbetriebe im Internet auf http://www.nagelplatten.de bzw. bei den GIN-Mitgliedsbetrieben, deren Kontaktadressen im Mitgliederverzeichnis auf der GIN-Website stehen. Schulungstermine für Bauhandwerker werden dort rechtzeitig vorab angekündigt. Die nächsten vom GIN veranstalteten Seminare finden im Winter 2015/16 statt.
Vorteil durch Mitgliedschaft
Um Betrieben, die nicht selbst Nagelplattenbinder herstellen, sondern diese ausschließlich montieren, ebenso gerecht zu werden wie Betrieben, die sich allein mit der Binderherstellung befassen, wurde das RAL-Gütezeichen 601 in zwei gesondert zu erlangende Teile gegliedert: Gütezeichen/Teil 1 für die Herstellung der Binder und Gütezeichen/Teil 2 für deren Montage können jeweils unabhängig voneinander beantragt werden. Auf diese Weise kann der GIN nunmehr auch Handwerksunternehmen, die primär auf die Montage von Nagelplattenbindern fokussieren, anbieten, sich für das RAL-Gütezeichen 601/Teil 2 im Rahmen einer stark vergünstigten Verbandsmitgliedschaft zu qualifizieren. Nähere Auskünfte erteilt die GIN-Geschäftsstelle, c/o FORUM HOLZBAU, Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, Mail: gin@nagelplatten.de.
Über den GIN >Starke Verbindungen!< Nach dieser Maxime handeln die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und der Interessenverband Nagelplatten e.V. für annähernd 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten und Nagelplattenprodukten: “Nagelplatten werden vor allem im Dach- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt”, erläutert GIN-Geschäftsführer Thomas Schäfer. Das “RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte” führen alle Betriebe, die auch Mitglied der Gütegemeinschaft sind. Es umfasst die Herstellung von Nagelplattenprodukten und kann sich darüber hinaus auch auf die Montage von Nagelplattenbinderkonstruktionen erstrecken. Das Gütezeichen Nagelplattenprodukte bürgt so für sichere, maßgenau hergestellte Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 Meter sowie für die fachgerechte Montage gebäudespezifischer Tragsysteme von allerhöchster, dauerhafter Qualität. Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1982 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vors.), Kay-Ebe Schnoor (2. Vors.) und Thomas Schäfer (Geschäftsführer) vertreten. Weitere wissenswerte Informationen über Nagelplatten und -produkte sowie über den GIN als Interessenverband finden sich im Internet auf: http://www.nagelplatten.de (Ende) Aussender: GIN, Gütegemeinschaft und Interessenverband Nagelplattenprodukte e.V Ansprechpartner: Achim Zielke M.A., abp Tel.: +49 (0) 22 24/8 97 98 68 E-Mail: gin@textify.de Website: www.nagelplatten.de