Frankfurt am Main (pts020/19.08.2015/13:00) – Bisher war Weltraumtourismus ein Privileg der Superreichen, doch das könnte sich bald ändern. Privat finanzierte Projekte sind dabei, eigene Trägerraketen und Raumfahrzeuge zu entwickeln und den Traum vom Urlaub im All Wirklichkeit werden zu lassen. Welche Chancen und Herausforderungen der Weltraumtourismus aus unternehmerischer Sicht mit sich bringt, hat Lisa Schachner in ihrer Abschlussarbeit an der International School of Management (ISM) untersucht.
Weltraumtourismus hat für Lisa Schachner schon längst nichts mehr mit Science Fiction zu tun. Die 23-Jährige studiert an der ISM Frankfurt/Main Tourismus und Eventmanagement und hat sich in den vergangenen Monaten intensiv mit den privaten Unternehmen am Markt, ihren Konzepten und Entwicklungen auseinandergesetzt.
“Der Schritt von der Wissenschaft zur Kommerzialisierung ist getan, wirft aber viele Fragen auf”, erklärt die Studentin. “Auswirkungen auf die Umwelt, Rechtsfragen und vor allem die Zertifizierung von Probeflügen sind die großen Themen, die private Anbieter wie Space Adventures in den USA beschäftigen.” Der US-amerikanische Marktführer hat 2001 mit Dennis Tito den ersten Weltraumtouristen vermitteln können. Sechs weitere folgten seitdem.
Ein Höhepunkt von Schachners Recherchetätigkeit war das Interview mit Anousheh Ansari, die 2006 als erste Weltraumtouristin zur Internationalen Raumstation (ISS) reiste. “Als Touristikerin interessieren mich natürlich auch die Erwartungen und Erfahrungen der Urlauber. Deshalb hat es mich sehr gefreut, dass Ansari mir per Video-Botschaft einige Fragen beantworten konnte.” Wie hält man sich im Weltall fit? Wie beschäftigt man sich? Was kann man im Weltall überhaupt essen? Auf viele praktische Fragen, die für Anbieter von Bedeutung sind, gibt Schachner in ihrer Abschlussarbeit Antwort. “Ich war positiv überrascht, wie offen viele Experten auf dem Gebiet gesprochen haben, die ich für Interviews angefragt habe. Sie haben mir die Unternehmensseite näher gebracht und erklärt, was realistisch möglich ist.”
In den Gesprächen hat sich herauskristallisiert, dass die Nachfrage auf Kundenseite groß ist. Das berichten zumindest Anbieter von Parabelflügen, die einen Vorgeschmack auf die Schwerelosigkeit im All bieten. Kurz vor Abgabe ihrer Abschlussarbeit wagt die Dietzenbacherin auch eine Prognose. “Ich vermute, dass Suborbitalflüge, bei denen Insassen in Höhe von rund 100 Kilometern den Blick auf die Erde genießen können, schon in den nächsten Jahren Normalität werden. Ich würde die Chance auf jeden Fall sofort ergreifen.”
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