Wien (pts010/24.09.2015/10:30) – Alljährlich kommt es mit dem Beginn der kalten Jahreszeit zu einer deutlichen Zunahme von Atemwegsinfekten. Diese sogenannten Erkältungskrankheiten – vom milden grippalen Infekt bis zur schweren Influenza – werden zum überwiegenden Großteil durch Viren verursacht. Antibiotika sind hier wirkungslos, pflanzliche Arzneimittel hingegen eine gute Option. “Besonders vorteilhaft sind Pflanzenextrakte, die sowohl antiviral als auch immunstimulierend wirken. Alkoholische Frischpflanzen-Extrakte des Purpur-Sonnenhutes (Echinacea purpurea), wie sie in Echinaforce® vorliegen, schneiden diesbezüglich in pharmakologischen Untersuchungen besonders gut ab”, betont Univ.-Prof. Dr. Rudolf Bauer, Leiter des Instituts für Pharmazeutische Wissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz, Vorstandsmitglied der ÖGPhyt.
Atemwegsinfekte – viele mögliche Auslöser
Das Spektrum jener Viren, die vorzugsweise im Spätherbst und Winter Erkältungskrankheiten auslösen können, ist breit. “Für eher harmlose grippale Infekte sind in erster Linie Parainfluenzaviren, Rhinoviren, Adenoviren, Echoviren, Coronaviren und Metapneumoviren verantwortlich”, erläutert Univ.-Prof. Dr. Norbert Nowotny, Institut für Virologie, Veterinärmedizinische Universität Wien. Das Respiratorische Syncytial Virus (RSV) befällt v.a. Kinder und kann bei diesen zu einem etwas schwereren respiratorischen Verlauf führen. Echte Grippe (Influenza) mit ausgeprägten Beschwerden können v.a. Influenza-A- und (in geringerem Ausmaß) Influenza-B-Viren verursachen.
Aufgrund der Vielfalt möglicher Auslöser ist es schwierig, erfolgreiche Therapien mit direkter viruzider oder bakterizider Wirkung in Form synthetischer Arzneimittel zu entwickeln. Darüber hinaus kann die unkritische Verordnung von Antibiotika bei viralen Atemwegsinfekten mit diversen unerwünschten Wirkungen verbunden sein. Dazu zählen vor allem Störungen im Verdauungstrakt, Allergien sowie die globale Zunahme von Resistenzen. Antibiotika sollten daher nur bei mit großer Wahrscheinlichkeit bakteriell verursachten Atemwegsinfekten, Superinfektionen von primär viralen Infekten und bakteriell bedingten Komplikationen möglichst selektiv und nur so lange wie notwendig eingesetzt werden.
Effektive Gegenstrategien
Erfolgreiche Strategien sind bei der Influenza die jährliche Grippeschutzimpfung in Risikogruppen, bei allen Atemwegsinfekten die Prophylaxe und Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln. Viele dieser Extrakte wirken nachweislich antiviral, antimikrobiell, antioxidativ und entzündungshemmend (1). “Zur Prävention und zur Therapie von Atemwegsinfekten ist Echinaforce® als ethanolischer Extrakt aus dem Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea) besonders effektiv”, berichtet Univ.-Doz. Dr. med. Dr. h. c. Andreas Schapowal, Facharzt für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Facharzt für Allergologie und klinische Immunologie, Psychosomatische und psychosoziale Medizin (SAPPM), Phytotherapie (SMGP), Manuelle Medizin (SAMM). Im pharmakologischen Vergleich schneidet Echinacea deutlich besser ab als beispielsweise Cistus oder die Kaplandpelargonie. Im Labor wurde nachgewiesen, dass Echinaforce® stark antiviral, selektiv antibakteriell sowie stark entzündungshemmend (anti-inflammatorisch) wirkt (2).
Die antivirale Wirkung ist besonders potent gegen Viren, die Membranen besitzen, wie v.a. Herpes simplex Virus 1 (HSV-1), RSV, human-pathogene und aviäre Stämme des Influenza-A-Virus sowie Influenza-B-Virus (3,4). Echinaforce® verhindert das Eindringen des Virus in die Zellen und blockiert auf diese Weise dessen Infektiosität (4). Die wiederholte Behandlung von Influenza-Viren führte nicht zur Entwicklung resistenter Stämme. Im Gegensatz dazu war dies bei Anwendung von Oseltamivir – einem zur Therapie und Postexpositionsprophylaxe (Vorbeugung nach möglichem Kontakt mit einem Infizierten) zugelassenen Neuraminidasehemmer – relativ rasch der Fall. Alle Oseltamivir-resistenten Viren blieben vollständig empfindlich gegenüber Echinaforce®(4). “Dieses erwies sich in der Behandlung von Influenza-Infekten im Frühstadium als genauso wirksam wie Oseltamivir”, ergänzt Bauer.
Eine aktuelle Meta-Analyse randomisierter, placebo-kontrollierter Studien zeigt, dass die Therapie von Atemwegsinfekten mit pflanzlichen Arzneimitteln aus Echinacea das Risiko wiederkehrender (rezidivierender) Infekte signifikant vermindert, wobei lipophile Echinacea-Extrakte (wie Echinaforce®) signifikant wirksamer sind als Presssaft-Zubereitungen (5). Darüber hinaus verringerten sich in den Echinacea-Gruppen das Risiko für Otitis media/externa, Tonsillitis/Pharyngitis und Pneumonie sowie die Gesamtzahl der Komplikationen signifikant.
Fazit Bei viralen Infekten und Erkältungen sind pflanzliche Arzneimittel eine gute Option. Besonders vorteilhaft sind Pflanzenextrakte, die sowohl antiviral als auch immunstimulierend wirken. “Für Echinacea spricht nicht zuletzt die gute Evidenz aus einer Vielzahl von Studien”, resümiert Bauer.
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Literatur: (1) Hudson JB: The use of herbal extracts in the control of influenza. J Med. Plant Res. 2009;3(13)1189-1195. (2) Schapowal A: The Triple Action of the Herbal Medicine Echinaforce® in the Treatment of Colds and Flu-Like Infections. Schweiz Z Ganzheitsmedizin 2011;23:40-44. DOI: 10.1159/000323357 (3) Sharma M, Anderson SA, Schoop R, Hudson JB: Induction of pro-inflammatory cytokines by respiratory viruses and reversal by standardized Echinacea, a potent antiviral herbal extract. Antiviral Res. 2009;83:165-170. (4) Pleschka S, Stein M, Schoop R, Hudson JB: Antiviral properties and mode of action of standardized Echinacea purpurea extract against highly pathogenic avian influenza virus (H5N1, H7N7) and swine-origin H1N1 (S-OIV). Virology J 2009;6:197. (5) Schapowal A, Klein P, Johnston SL: Echinacea reduces the risk of recurrent respiratory tract infections and complications: a meta-analysis of randomized controlled trials. Adv Ther 2015;32(3):187-200. DOI: 10.1007/s12325-015-0194-4.
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