Fokus Patientensicherheit beim OP-Treff in Neuss

Wien (pts015/15.11.2016/08:30) – Welche Strategien sorgen im OP-Bereich für höhere Patientensicherheit? Wie lassen sie sich umsetzen? Diese Fragen standen im Mittelpunkt beim OP-Treff auf Einladung von 3M am 7. und 8. November 2016 im nordrhein-westfälischen Neuss.

Rund 70 Mediziner und medizinisches Fachpersonal aus den Bereichen Anästhesie, OP und Hygiene hörten beim OP-Treff 2016 Vorträge namhafter Referenten mit Erfahrungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, die Denkanstöße für lebhafte Diskussionen gaben. Prof. Dr. med. Axel Kramer schlug in seinem Vortrag den Bogen von der Definition und dem Stellenwert postoperativer Infektionen über die Risikobewertung, auch in puncto baulicher Anforderungen, bis zu spezifischen Multibarrieren-Strategien. Auf der Basis seiner Expertise empfiehlt der Leiter des Instituts für Hygiene und Umweltmedizin an der Universität Greifswald unter anderem, aus der Menge der Präventionsmaßnahmen das jeweils geeignete Bündel herauszunehmen, es umsetzen und vor allem auch zu kontrollieren.

Für neue Grundlagen sorgen

„Patientensicherheit startet im Kopf aller Beteiligten“ war die These des Referats von Prof. Thomas Busse. Der Direktor des Zentrums für Gesundheitswirtschaft und -recht an der Frankfurt University of Applied Sciences und Initiator des „OP-Barometers Pflege“ fordert unter anderem, „einmal alles in Frage zu stellen, was man die letzten 30 Jahre gemacht hat“ und neue Grundlagen zu schaffen. Dazu gehören aus seiner Sicht zum Beispiel eine stabile Organisation, standardisierte Abläufe und reduzierte Komplexität, aber auch eine konstruktive Unternehmenskultur mit einem hohen Maß an Kommunikation, fundierter Wissensvermittlung und weniger Stressfaktoren in einer angstfreien Umgebung.

Schnittstelle vieler Funktionen

Einen Blick über den nationalen Tellerrand eröffnete Dipl.-Ing. Herbert Kogler vom LKH-Universitätsklinikum Graz, wo er unter anderem die Stabsstelle Projektportfolio-Management leitet. An dem Klinikum wurden mit dem Konzept „Chirurgie 2020“ neue Strukturen, Kennzahlen und ein neues Reporting-System eingeführt. Dadurch waren im OP, an der Schnittstelle vieler Funktionen, Konflikte vorprogrammiert. Diesen begegnete man etwa mit verstärkter Transparenz und Regeln für die Kommunikation. Univ.-Prof. Dr. Ojan Assadian, Leiter des Institute for Skin Integrity and Infection Prevention der britischen Universität Huddersfield, durchleuchtete Mythen und Rituale im OP-Management. „Was können wir von Hochzuverlässigkeits-Organisationen lernen?“ – diese Frage erörterte Martin Meilwes von der Detmolder Gesellschaft für Risikoberatung.

Ähnliche Herausforderungen und Probleme

Neben dem Know-how-Transfer bot das Forum für Hygiene und Infektionsprävention bei 3M die Gelegenheit zum Meinungs- und Erfahrungsaustausch mit den Experten und Kollegen aus anderen Kliniken. Ob an einem kleinen Krankenhaus oder im Universitätsklinikum – das OP-Management und die Teams stehen ganz ähnlichen Problemen gegenüber. Deutlich wurde: Zu den größten Herausforderungen zählt neben organisatorischen Maßnahmen und der Anwendung geeigneter Medizinprodukte die Arbeit an einer gelebten Sicherheitskultur unter wertschätzender Führung. Diese kann erst wachsen, wenn alle Akteure im OP-Bereich dazu einen Konsens gefunden haben.

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