Villach/Fresach (pts006/31.05.2018/11:25) – Über 250 Jugendliche haben sich zum Auftakt der Europäischen Toleranzgespräche 2018 in Villach eingefunden, um zukunftsweisende Ideen und grundsätzliche Fragestellungen für ein besseres Leben zu diskutieren. Im Rahmen der „Love-Tour gegen Mobbing und Gewalt an Schulen“, ein Schwerpunkt des Kärntner Landesschulrats, erhielten die Schüler Tipps und Tricks für den besseren Umgang mit Konfliktsituationen, wie man Fake News, Hass und Gewalt bekämpft und sich trotz unterschiedlicher Meinungen besser verstehen lernen kann. Im Video kommen Vortragende wie BesucherInnen zu Wort. https://youtu.be/uH5k8XP_8AE
Den Beginn machte EU-Jugendbotschafter Ali Mahlodji mit einem Referat über mögliche Wege, wie wir die Schule bewältigen und die Welt retten können. „Wir sind mit einer Welt konfrontiert, in der viele Menschen das Gefühl haben, abgehängt zu werden. Das führt zu Wut und Ärger.“ Doch es bestehe die Möglichkeit, daraus zu lernen und dieser Entwicklung durch bessere Ausbildung, mehr Selbstbewusstsein und intelligente Mediennutzung entgegen zu wirken. Gerade junge Menschen sollten ihre Chancen nutzen und aufhören, sich selbst zu bemitleiden. „Wenn man wirklich die Welt retten will, kann man nur bei sich selbst anfangen“, meinte Mahlodji.
Im Anschluss erläuterte EU-Digitalbotschafterin und Buchautorin Ingrid Brodnig die Mechanismen von Falschmeldungen und Tricks der Populisten anhand eines mit zahlreichen Daten und Fakten unterlegten Referats. Gerade die Flüchtlingskrise 2015 und der Trump-Wahlkampf 2016 mit einer massiven Zunahme politischer Fake News hätten gezeigt, dass sich solche Ereignisse besonders gut dazu eignen, mit falschen Nachrichten Stimmung zu machen. Brodnig stellte dabei klar, dass es okay sei, wenn Menschen die Welt anders als wir sehen, „aber es ist nicht okay, wenn wir nicht mehr zivilisiert miteinander sprechen“.
Frage nach dem eigenen Paradies
Villach ist von den Toleranzgesprächen in Fresach nur eine kurze Bahnfahrt entfernt. Der schon traditionelle Poetry Slam der jungen Dichter und Denker zog dort wieder viele Besucherinnen in seinen Bann. „Wenn wir uns eine bessere Welt wünschen, dann stellt sich auch die Frage nach dem eigenen Paradies“, so die Reporterfrage an die Interviewpartner, die durchaus unterschiedliche Perspektiven wiedergaben.
Auch der Poetry Slam Freitag abend war den Sonnen- und Schattenseiten des „verlorenen Paradieses“ gewidmet, und zum ersten Mal gewann Lukas Hofbauer aus Klagenfurt den Dichterwettstreit. Punktegleich als Zweite platzierte sich die Vorjahrssiegerin Estha Sackl aus Steindorf, vor der der mit 19 Jahren jüngsten Teilnehmerin Birgit „Akitas“ Hlavka aus St. Georgen am Längsee. Die Suche nach dem Paradies soll weitergehen.
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