FPSB Deutschland: „ETFs – Stein der Weisen oder Teufelszeug?“

Frankfurt am Main (pts011/18.09.2018/10:15) – Wer die Berichterstattung zu Exchange Traded Funds (ETFs) in den Medien verfolgt, muss zu der Überzeugung gelangen, dass es nur zwei Sichtweisen auf diese Anlageprodukte gibt: Für die einen sind sie der Stein der Weisen, die eine günstige und transparente Geldanlage in einen breit gestreuten Korb aus Aktien oder Anleihen ermöglichen. Für die anderen sind sie Teufelszeug, das Risiken für Anleger und die Finanzmärkte bedeutet. „Tatsächlich aber liegt die Wahrheit, wie so oft, dazwischen“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). So eignen sich ETFs sehr wohl hervorragend, um ein Portfolio, das zu den individuellen Anlagezielen und zur individuellen Risikoneigung eines Anlegers passt, aufzubauen. „Dabei aber blind auf die nächstbesten ETFs zu setzen, wäre auch falsch“, warnt der Experte. So gilt es, sich den zugrundeliegenden Index genau anzuschauen oder Anleihe-ETFs auch im Zusammenhang mit dem Zinsumfeld zu betrachten. Um hier keine Fehler zu machen, die am Ende viel Geld kosten können, sollten Anleger bei der ETF-Auswahl erfahrene Finanzexperten wie die vom FPSB zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Professionals) zu Rate zu ziehen. Sie können dank ihrer allgemein anerkannten Expertise Anlegern helfen, passende ETFs zu finden und diese richtig einzusetzen.

Die Historie der ETF-Industrie ist eine sagenhafte Erfolgsgeschichte. Waren in diesen Investmentprodukten vor zehn Jahren laut dem amerikanischen Vermögensverwalter BlackRock gerade Mal 772 Milliarden Dollar weltweit investiert, so wurde zu Beginn dieses Jahres die Marke von 5.000 Milliarden Dollar geknackt. Ein Erfolg, der kein Zufall ist. Immer wieder weisen Studien nach, dass es nur wenigen aktiv gemanagten Fonds gelingt, ihren Vergleichsindex nach Kosten zu schlagen. Deshalb ist es nur konsequent, dass passiven Produkten immer mehr Anlegergelder zufließen.

Dabei sind es viele professionelle Investoren wie Manager von Pensionseinrichtungen, die ETFs verstärkt nutzen. Laut einer Studie der DWS betrachten 66 Prozent der befragten Manager passive Anlagen als etablierten und vollwertigen Teil ihres Portfolios. Aber auch bei privaten Anlegern nimmt die ETF-Nutzung zu. „So gut und sinnvoll das auf Grund der niedrigen Kosten, der Transparenz und der hohen Flexibilität, die diese Anlageprodukte bieten, ist, so sollten Privatanleger nicht vergessen, dass auch bei ETFs Grundkenntnisse eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Geldanlage sind“, macht Prof. Tilmes klar.

Auch ETFs erfordern Finanzkenntnisse

So müssen Anleger auch hier erst einmal die zu ihnen passende Asset Allocation, also die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen, festlegen. Dazu kommt die Wahl eines passenden Index. Beispiel Renten-ETFs: „Sie müssen bedenken, dass traditionelle Anleiheindizes nach Marktkapitalisierung aufgebaut sind“, erläutert der FPSB-Vorstand, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. Das heißt, dort sind jene Staaten und Unternehmen am stärksten gewichtet, die die höchsten ausstehenden Schulden haben. „Eine Folge davon ist, dass auf diese Weise mehr Geld stärker konzentriert in weniger Positionen fließt, was dann wiederum die Bildung von Spekulationsblasen fördert“, warnt der Experte.

Dazu kommt das Umfeld steigender Zinsen. Dieses kann zu vermehrten Zahlungsausfällen gerade bei Schuldnern schlechterer Bonität führen. Etwas, was Anleger bei der Wahl eines Anleihe-ETFs ebenfalls berücksichtigen sollten. Zudem führen steigende Zinsen zu höheren Anleiherenditen und damit zu Kursverlusten. Diese fallen bei Titeln mit langen Laufzeiten aber stärker aus, als bei Rentenpapieren mit kürzeren Fälligkeiten. „Es kann deshalb Sinn machen, in einer solchen Marktphase in Anleihe-ETFs zu gehen, die Emittenten mit guter Bonität und kürzerer Duration oder Titel mit variabler Verzinsung abbilden“, macht der Finanzprofi klar.

Professionals können bei der ETF-Wahl helfen

Aber auch auf der Aktienseite gilt es genau hinzusehen. Die einschlägigen Indizes sind auch hier nach Marktkapitalisierung aufgebaut. Das heißt, jene Aktien mit dem höchsten Marktwert haben das höchste Gewicht. „In den vergangenen Jahren ist beispielsweise der Anteil von Technologieaktien auf Grund der sehr guten Kursentwicklung in vielen Indizes deutlich gestiegen“, warnt Tilmes. „Kommt es in diesem Sektor zu einer Korrektur, können diese ETFs stark unter die Räder kommen und Anlegern, die nur auf diese Indizes setzen, herbe Verluste zufügen.“

Das sind Beispiele, die verdeutlichen, dass ETF-Investments weder eine Wunderwaffe noch Selbstläufer sind. Die beschriebenen Risiken liegen, um dies zu betonen, nicht im Investment-Vehikel „ETF“ begründet, sondern in der dementsprechend gewählten Basis der Investition. Wer hier Fehler, die zu unnötigen Verlusten führen, vermeiden möchte, sollte sich an Experten wie die CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals wenden. Sie verfügen über hervorragende Kenntnisse in allen Bereichen des Kapitalmarktes und können mit Hilfe entsprechender Tools geeignete ETFs heraussuchen und Anlegern dabei helfen, bei Bedarf das Portfolio an die jeweilige Marktsituation anzupassen. „Nur so können Anleger tatsächlich von den unbestreitbaren Vorteilen, die diese Anlagevehikel bieten, profitieren“, so Tilmes Fazit.

Über den FPSB Deutschland e.V. Das Financial Planning Standards Board Ltd. – FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/ Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.

Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum EFA European Financial Advisor® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.

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