Preisanstiege bei Energie und Vormaterialien: BMF und OeKB unterstützen Exportwirtschaft mit kurzfristiger Liquidität

Wien (OTS) – Zur Unterstützung für heimische Exporteure, die unmittelbar und direkt von den Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine betroffen sind, stellt die Oesterreichische Kontrollbank AG (OeKB) im Auftrag des Bundesministeriums für Finanzen (BMF) seit April zusätzliche Kreditmittel mit einem Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro zur Verfügung. Da sich die Situation auf den Energiemärkten und bei Vormaterialien seither weiter stark verschärft hat, werden die Kriterien für die Beantragung von Mitteln aus diesem Ergänzungs-Kontrollbank-Refinanzierungsrahmen („Ergänzungs-KRR“) nun entsprechend erweitert. Dabei zählt eine unmittelbare Betroffenheit durch die Kriegsfolgen nicht mehr zu den grundsätzlichen Voraussetzungen. Nicht nur die enormen Preisanstiege sorgen im Bereich der Energie und bei Vormaterialien für einen erhöhten Liquiditätsbedarf. Die Unsicherheit über die Versorgungslage führt auch dazu, dass viele Unternehmen in eine höhere Bevorratung investieren müssen. Das BMF und die OeKB haben auf diese zunehmend herausfordernde Situation reagiert und den Fokus des „Ergänzungs-KRR“ erweitert. Finanzminister Magnus Brunner: „Mit der Weiterentwicklung des „Ergänzungs-KRR“ unterstützen wir Exportunternehmen nicht nur im Hinblick auf den steigenden Liquiditätsbedarf. Wir geben Unternehmen damit auch mehr Spielraum, um längerfristige Investitionen im Energiebereich realisieren zu können. Immer mehr heimische Unternehmen wollen ihre Abhängigkeit von fossilen Energieträgern reduzieren und auch Energiesparmaßnahmen umsetzen. Hier setzen das BMF und die OeKB gemeinsam schon seit mehreren Jahren gezielte Anreize für nachhaltige Investitionen in mehr Umwelt- und Klimaschutz und tragen somit zur notwendigen Transformation der Wirtschaft bei.“ „Bisher konnten Unternehmen einen Kredit beantragen, wenn sie in der Ukraine, in Russland oder in Belarus Fertigungsstandorte haben, oder aufgrund des Krieges von Zahlungsausfällen bzw. –verzögerungen sowie von steigenden Preisen für Rohstoffe und Vormaterialien und/oder einer eingeschränkten Verfügbarkeit betroffen sind. Diese Kriterien werden nun um indirekte Effekte wie z. B. den Bereich der Energie erweitert. Somit ist eine unmittelbare direkte Betroffenheit durch die Kriegsfolgen keine unbedingte Voraussetzung mehr, um einen Antrag stellen zu können“, erläutert Helmut Bernkopf, im OeKB-Vorstand für den Bereich Export Services zuständig. Zwtl.: Anreize für mehr Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz Mit der „Exportinvest Green“ haben österreichische Exportunternehmen seit Juni 2019 die Möglichkeit, bei Neu- und Ersatzinvestitionen zur Umweltentlastung zusätzliche 20 Prozent der Investitionssumme mit den attraktiven OeKB-Konditionen zu finanzieren. Im letzten Sommer haben das BMF und die OeKB gemeinsam ein breites Maßnahmenpaket erarbeitet. Diese „Exportimpulse“ beinhalten unter anderem längere Laufzeiten für langfristige Investitionen und die Möglichkeit einer erweiterten Risikoübernahme für nachhaltige Projekte, was gerade auch die Finanzierung von Investitionen im Energiebereich erleichtert. Zwtl.: Eckpunkte „Ergänzungs-KRR“ Vor Kriegsbeginn (24.2.2022) wirtschaftlich gesunde heimische Exporteure können– mit Unterstützung ihrer Hausbank – einen Kredit in Höhe von bis zu 10 Prozent (Großunternehmen) bzw. bis zu 15 Prozent (Klein- und Mittelunternehmen) ihres Exportumsatzes von 2021 bei der OeKB beantragen. In begründeten Fällen kann die Exportumsatzprognose für das Jahr 2022 herangezogen werden. Das Angebot ist unabhängig davon, ob das jeweilige Unternehmen bisher schon Kunde bei der OeKB ist und ob ein etwaiger bestehender Kreditrahmen bereits ausgeschöpft ist. Diese kommerziellen Finanzierungen basierend auf Wechselbürgschaften des Bundes mit risikoadäquater Prämie sind vorerst auf längstens zwei Jahre befristet. Die seit April bereitgestellten zusätzlichen Kreditmittel haben ein Gesamtvolumen von 1 Mrd. Euro. Zwtl.: Über die OeKB Gruppe Die Unternehmen der OeKB Gruppe mit ihren mehr als 500 Mitarbeitenden erbringen wesentliche und relevante Services für die österreichische Exportwirtschaft, den Kapitalmarkt und die Tourismuswirtschaft, bieten Dienstleistungen für den Energiemarkt und sind Teil der österreichischen Entwicklungsfinanzierung. All ihre Aktivitäten haben einen deutlichen volkswirtschaftlichen Nutzen, stärken den Standort Österreich und unterstützen Österreichs Wirtschaft im globalen Wettbewerb. Die OeKB handelt wettbewerbsneutral, sektorenübergreifend und nachhaltig verantwortungsbewusst.

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