Linz (OTS) – Österreich wird gerade durch die enorme Preissteigerung für Strom und Erdgas aufgrund geopolitischer Rahmenbedingungen stark unter Druck gesetzt. Die hochgradige Abhängigkeit von Rohstoffen aus anderen Ländern und Kontinenten ist zum Problem geworden. Verknappende Märkte treiben daher die Inflation stark nach oben. Mehr Autarkie der europäischen Union bzw. der einzelnen Nationalstaaten wäre jetzt notwendig. Viele Menschen werden durch die Krise und Inflation zu Einsparungen gezwungen. Durch bessere Abfalltrennung könnten alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher selbst mithelfen, unseren Verbrauch an Energie und Rohstoffen zu bremsen, indem wir mehr sekundäre Rohstoffe aus unseren Abfällen nutzen. So finden sich nach wie vor bis zu 50 % an Altstoffen in den Restabfalltonnen, welche durch Recycling besser verwertet werden könnten. Um Recycling auch wirtschaftlich mit vernünftigem Aufwand betreiben zu können, ist eine ordentliche Trennung der Abfälle notwendig. Je sortenreiner wir die Abfälle schon bei der Sammlung erfassen, umso leichter ist eine sinnvolle Wiederverwertung möglich. LAV Vorsitzender, Bgm. Roland Wohlmuth ist überzeugt, „Eine richtige Vorsortierung der Abfälle durch die Bürger:innen wäre ein leicht zu leistender Beitrag. In Summe könnten somit neue Kapazitäten erzielt und dafür Recyclingprozesse eingeleitet werden. Durch gute Abfalltrennung wird das Recycling von diversen Stoffen verstärkt und dadurch Energie- und Ressourceneinsparung forciert.“ In den oberösterreichischen Altstoffsammelzentrum werden bis zu 80 verschiedene Abfallarten getrennt gesammelt. Sortenrein erfasst werden die Sammelmengen aus allen ASZ zusammengeführt und technisch geeigneten Verwertungsanlagen übergeben. Recyclingquoten von bis zu 95 % sind derart erreichbar. 304 Millionen kg sortenreine Abfälle wurden im vergangenen Jahr in den 179 Altstoffsammelzentren Oberösterreichs gesammelt. Das bedeutet eine Steigerung der Sammelmenge von 2,3 % im Vergleich zu 2020. Das ist ein neuer Allzeitrekord, der zudem widerspiegelt, dass 40 % aller Siedlungsabfälle in den ASZ getrennt erfasst werden, soviel wie in keinem anderen Bundesland. Umgerechnet auf die Bevölkerung hat jeder Oberösterreicher und jede Oberösterreicherin im Jahr 2021 rund 203 kg Abfälle ins ASZ zur Verwertung gebracht. Altpapier und Metall sind zwei Abfallarten, die sich hervorragend in die Kreislaufwirtschaft einfügen, da sich diese Fraktionen perfekt für das Recycling eignen. Mehr als 32.000 Tonnen Papier, davon 23.000 Tonnen Kartonagen wurden vergangenes Jahr in den ASZ gesammelt. Im Bereich der Metalle wurden sogar mehr als 38.000 Tonnen in die ASZ gebracht. Im gelben Sack ist zwar der Recyclinganteil nur zu einem Drittel erreichbar, weil die gemischte Sammlung von Kunststoffverpackungen maschinell nachsortiert werden muss, dafür können auch im verdichteten Siedlungsraum hohe Sammelquoten erzielt werden. Aus den nicht stofflich verwerteten Kunststoffverpackungen kann ein sekundärer Brennstoff erzeugt werden, der beispielsweise in der Zement- oder Faserindustrie den Bedarf an Erdgas oder Öl ersetzt bzw. zumindest deutlich reduziert. Also auch mit diesem Sammelsystem lässt sich Energieeinsparung in Oberösterreich umsetzen. Eine sehr regionale Wertschöpfung ist auch bei unseren biogenen Abfällen möglich. Sauber getrennte Küchenabfälle können über die Biotonne gesammelt werden. Die Umwandlung in wertvollen Kompost erfolgt in vorwiegend landwirtschaftlichen Kompostierungsanlagen, mit denen die kommunale Abfallwirtschaft entsprechende Kooperationsverträge eingegangen ist. „Qualitätskompost, erzeugt in technischen Anlagen und unter fachlicher Aufsicht, stellt einen wertvollen Beitrag zur Bodenverbesserung dar, ist CO2 Speicher und liefert vor allem „hausgemachte Nahrungsenergie“ für unsere Pflanzen“, so Thomas Anderer, Geschäftsführer OÖ. Landesabfallverband. Jede:r Einzelne kann gerade jetzt einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Energieversorgung leisten, indem vermehrt auf eine korrekte Abfalltrennung geachtet wird. Gerne stehen die Umwelt Profis der kommunalen Abfallwirtschaft bei Fragen rund ums Thema Abfalltrennen und -vermeiden zur Verfügung.
OÖ. Landesabfallverband Sabine Kern, BSc Öffentlichkeitsarbeit und PR +43 732-795303-18 sabine.kern@umweltprofis.at
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